Kampf den Straßenkötern

Nach den Fan-Attacken auf den Schiedsrichter schreibt 1860-Boss Stoffers an die Löwen-Fans: „Bitte bedenken Sie, dass Regelverstöße drakonische Strafen nach sich ziehen!“
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1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers warnt die Fans vor weiteren Regelverstößen.
Rauchensteiner/Augenklick 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers warnt die Fans vor weiteren Regelverstößen.

MÜNCHEN - Nach den Fan-Attacken auf den Schiedsrichter schreibt 1860-Boss Stoffers an die Löwen-Fans: „Bitte bedenken Sie, dass Regelverstöße drakonische Strafen nach sich ziehen!“

Am 7. März wollen die Löwen zum ersten Mal ihr Jubiläums-Trikot tragen. Beim Zweitliga-Hit gegen St.Pauli werden die Spieler das neue Wendeleiberl – Vorderseite gold-grün, Innenseite blaue Collage mit den Klub-Helden der letzten 150 Jahre – tragen. Doch möglicherweise werden die Spieler die neuen Trikots zwar tragen, doch zu sehen ist’s dann nur im TV.

Den Löwen droht noch immer, dass das Spiel gegen St.Pauli genauso wie das nächste Heimspiel gegen Aachen, vom DFB zum Geisterspiel erklärt wird – wegen der Feuerzeug-Würfe gegen Ahlen am Montag und der Attacke zweier Chaoten nach Spielschluss gegen Schiedsrichter Michael Wingenbach. Mit einem Urteil ist nämlich nicht vor Sonntag zu rechnen, die Anhörung der Beteiligten ist noch nicht beendet.

Vor dem Derby in Fürth am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) ist 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers aber vorbeugend noch mal in die Offensive gegangen. Er hat den Löwen-Anhang in einem Brief nochmals gewarnt, dass der TSV 1860 so ein Verhalten nicht toleriere.

„Pyros, Böller, Wurfgeschosse und sonstige Regelverstöße können andere gefährden oder gar verletzen; das ist unverantwortlich und nicht zu tolerieren. Deswegen werden wir die Täter mit aller gebotenen Härte zur Rechenschaft ziehen“, schreibt Stoffers, der die Vorkomnisse schon am Dienstag verurteilt hatte. „Liebe Löwen-Fans, bitte bedenken Sie auch, dass Regelverstöße drakonische Strafen für den Verein nach sich ziehen, die unseren Verein in seiner Existenz bedrohen können“, so Stoffers. Löwen-Fans sollten sich nicht, so sein Appell, wie „räudige Straßenköter“ benehmen.

„Wir befinden uns in einem schwebenden Verfahren mit dem DFB und ich muss alles unternehmen, um den Verein als friedliebend zu positionieren“, erklärt Stoffers der AZ sein Vorgehen. Womöglich auch sich selbst? Im Vorwort zum Ahlen-Spiel, in dem der Geschäftsführer vor allem Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus geißelte, hatte Stoffers auch von „genüsslich gepflegten Feindschaften“ und legitimem „Hass“ geschrieben. Danach hatten einige Fans Stoffers eine gewisse Mitschuld am Vorgefallenen gegeben. Auch der DFB beschäftigte sich, wie Stoffers zugibt, mit dieser Frage. Doch das hätten die Juristen beim DFB verneint, es handele sich um eine „Scheinkausalität“. Trotzdem: Glücklich ist Stoffers im Nachhinein nicht mit den ursprünglich „ironisch gemeinten“ Passagen seines Textes. Stoffers: „In Zukunft lass’ ich das.“

Filippo Cataldo

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