Kagelmacher: Löwen-Abwehrchef mit Anlaufschwierigkeiten
Löwen-Neuzugang Gary Kagelmacher macht gegen den FC Ingolstadt einmal mehr ein durchwachsenes Spiel. "Konnten Qualität nicht nutzen"
München - Das Zöpfchen hält bei Gary Kagelmacher, seit es Keeper Gabor Kiraly mit einem groben Zupfer nach einem Abwehrfehler vom Uruguayer bei der 0:3-Pleite der Löwen gegen RB Leipzig auf seine Reißfestigkeit hin untersucht hatte. Mittlerweile hat Kiraly den Verein in Richtung Fulham verlassen, fürs Zöpfchen des Neuzugangs besteht also keine Gefahr mehr.
Lesen Sie hier: So schön ist Okoties Baby-Jubel
Beim schmeichelhaften 1:1 der Löwen gegen Tabellenführer FC Ingolstadt wurde allerdings auch klar: Kagelmachers Fauxpas gegen Leipzig blieb nicht der einzige Fehler des Verteidigers, denn er ist nach wie vor noch nicht bei den Löwen angekommen. Der hoffnungsvolle Neuzugang vom AS Monaco legte auch gegen die Schanzer einen schwachen Auftritt hin (AZ-Note 4). Er ist noch lange nicht das, wofür ihn der TSV 1860 geholt hat - der souveräne Abwehrchef.
„Wir haben nicht so gut gespielt wie letzte Woche gegen St. Pauli. Wir waren nicht genug in Bewegung, hatten zu wenig Ballbesitz. Leider konnten wir unsere Qualität nicht nutzen“, sagte Kagelmacher nach dem Spiel. Seine Aussage kann gut auf ihn selbst gemünzt werden: Die Qualität hat er ohne Zweifel, doch er kann sein Potenzial nicht abrufen.
Seine Stärken sind seine rustikale, kompromisslose Zweikampfführung, auch sein Kopfballspiel und bisweilen seine Spielübersicht. Gegen Ingolstadt klärte er oft in brenzligen Situationen, bestach ein, zwei Mal mit spielerischen Lösungen, statt den Ball einfach wegzuschlagen. Doch genau dort liegt auch das Problem: Kagelmachers Spiel ist noch zu fehlerbehaftet.
Kriegt er es in den Griff, ist er mit Sicherheit eine Verstärkung für die Löwen. Bisher hat ihn allerdings kaum etwas von den etablierten Abwehrkräften Kai Bülow und Guillermo Vallori abgehoben.