"Kaffee trinken? Das wäre zu viel verlangt"
Ex-Erstligatorwart Darius Kampa wartet auf einen neuen Job und hält sich bei den 1860-Amateuren fit. Seinen Cappuccino trinkt er aber lieber woanders.
München – 84 Bundesligaspiele, 17 Zweitligapartien und 109 Einsätze in der Dritten Liga, diese Bilanz kann sich sehen lassen. Und doch muss Darius Kampa froh sein, dass er sich derzeit bei den Löwen-Amateuren fithalten darf. Der 34-Jährige hat seinen Vertrag bei der SpVgg Unterhaching nicht mehr verlängert. Nach vier Jahren habe man ihm „keine Wertschätzung“ mehr gegenübergebracht, erzählt Kampa am Dienstag nach dem Training bei den Sechzgern. Natürlich ist Kampa, der zu seinen Bundesligaeinsätzen in Nürnberg und Mönchengladbach kam, auf der Suche nach einem neuen Verein - diese aber müssen in sein „Raster“ passen.
Denn aufgrund seines Alters und aus Rücksicht zu seiner Frau und seinen zwei Kindern (1 und 3) wählt er seine Angebote nun gründlich aus. Seine Familie und die seiner Frau leben in Augsburg, und so liegt es ihm nahe, im bayerischen Raum zu bleiben. Ein Angebot, das ihm gepasst hätte, wurde aber schon abgelehnt. „Nach 16 Jahren Fußballprofi muss man geduldig sein“, sagt Kampa „und als Torwart sowieso“.
Das Training bei den 1860-Amateuren sei gut für ihn, sagt er, außerdem denke er, es sei eine „Win-win-Situation“, da sowohl er als auch die Mannschaft profitiere. „Das ermöglicht ihnen Spielformen, die sie ohne einen zweiten Torwart nicht machen könnten.“ Bei den Löwen-Profis sieht er für sich jedoch keine Chancen. „Die haben bereits drei gute Torhüter. Da ist alles dabei: ein Junger, ein Erfahrener und einer in der Mitte. Mir war von vornherein klar, dass es da keine Möglichkeiten geben würde“.
Und so trainiert er erst mal täglich bei den Amateuren weiter – und ist um jeden Tip in der Umgebung dankbar. Denn als Kampa am Dienstag das Löwen-Gelände verließ, erkundigte er sich erst mal, wo man in der Nähe gemütlich einen Cappuccino trinken könne. „Im Jungendleistungszentrum steht zwar eine Kaffeemaschine“, sagte er im Spaß, „aber ich suche mir lieber ein schönes Plätzchen. Mittrainieren und dann auch noch den Kaffee wegtrinken, das wäre wohl etwas zu viel verlangt.“
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