Jobs und Geld: Was auf dem Spiel steht
Bei den Löwen hängt viel davon ab, ob und wie es zur Einigung mit dem Investor Ismaik kommt
Belek - Sportchef Florian Hinterberger und Trainer Alexander Schmidt waren ja mit dem Vorsatz nach Belek gereist, sich vor allem um ihre originären Aufgaben zu kümmern. In Sachen Verstärkungen scheint ihnen das schon gelungen.
Schmidt konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als er gefragt wurde, ob es Neuigkeiten gäbe bezüglich eines neuen Stürmers. „Unterschrieben ist noch nichts, aber es sieht gut aus. Wir sind sehr weit", sagte Schmidt. Wahrscheinlich am Dienstag könnte der neue Mann zu seinen neuen Kollegen stoßen.
Wahrscheinlich, weil derzeit vieles nicht so richtig klar ist bei 1860. Klar ist nur, dass die Zukunft des Klubs steht und fällt mit einer Einigung mit Investor Hasan Ismaik. Was alles auf dem Spiel steht:
JOBS: Für Florian Hinterberger wird es wohl eng. Selbst wenn die Vereinsverantwortlichen Sven-Göran Eriksson noch verhindern können, müsste sehr viel passieren, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag des Sportchefs verlängert wird. Den Job retten könnte ihm wohl nur eine Steigerung der Neuzugänge. Trainer Schmidt betonte am Montag, dass er einen Vertrag bis 2015 habe bei 1860. Das sei Fakt. Ob und wie er mit Eriksson zusammenarbeiten könnte?
ZUKUNFT DES PRÄSIDIUMS: Auch Präsident Dieter Schneider steht unter Druck. Zwar hat Ismaik seine Rücktrittsforderung zurückgenommen, doch scheitert die Einigung mit Ismaik, wird er es im März bei den Neuwahlen des Präsidiums schwer haben. Und antreten würde er schon noch gerne. „Da sollte eine gewisse Planungssicherheit da sein. Ich würde mich sonst ja lächerlich machen”, sagte er der „Schwäbischen Zeitung”.
GELD: Ismaik will den Löwen 13 Millionen Euro bis 2014 zur Verfügung stellen, um den Aufstieg zu schaffen. Ohne das Geld könnten die Löwen nur schwer ihre Kosten decken. Immer wieder warnte die Investoren-Seite – und auch Mitglieder des Aufsichtsrats – in den letzten Tagen, dass der von Geschäftsführer Robert Schäfer ausgearbeitete Plan B schwer durchführbar wäre.
FANS: Der Anhang sehnt sich nach dem Aufstieg, klar. Aber mehr noch scheint man endlich Ruhe haben zu wollen von den ewigen Streitereien zwischen Verein und Investor. In den letzten Wochen scheint die Stimmung ein wenig gekippt zu sein. Schneider etwa sieht sich zunehmend einer eher ablehnenden Haltung gegenüber. Auch befürchten einige Funktionäre, dass die Fans schon in der Rückrunde in Scharen weglaufen und nicht mehr zu den Spielen kommen, wenn die Parteien sich weiter blockieren.