"Herr Werner hatte einen anderen Plan": Ex-Löwe rechnet mit Ex-Boss ab

Nach der Niederlage mit Cottbus beim TSV 1860 rechnet Ex-Löwe Anderson Lucoqui nachträglich mit Christian Werner ab. Der Spieler habe bleiben wollen, der Ex-Sechzig habe es sich aber kurzfristig anders überlegt. 
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Erst die Niederlage in Giesing mit Cottbus, dann die Abrechnung mit seinem ehemaligen Chef beim TSV 1860: Anderson Lucoqui.
Erst die Niederlage in Giesing mit Cottbus, dann die Abrechnung mit seinem ehemaligen Chef beim TSV 1860: Anderson Lucoqui. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Ob der erschreckende rassistische Vorfall gegen seinen Teamkollegen Justin Butler ihn dazu bewegt hat, sich über seinen ehemaligen Arbeitgeber in Rage zu reden?

"Ich war draußen, habe es dann mitbekommen und war schockiert. Wir haben das Jahr 2025 und dass es immer noch rassistische Vorfälle gibt, ist unglaublich", erklärte Anderson Lucoqui, Ex-Löwe und Neuzugang von Energie Cottbus, über den Eklat im Rahmen des 3:0-Heimsieges des TSV 1860 gegen Spitzenreiter Cottbus am Samstag. Es war noch nicht alles, was der 28-Jährige auf dem Herzen hatte und loswerden wollte.

Lucoqui: "Christian Werner hat halt einfach einen Riegel vorgeschoben"

Nach einer kurzen sportlichen Einschätzung, dass Energie "eher wegen uns verloren" habe "als wegen Sechzig", ging der Ex-Bundesligaspieler auf seinen Abschied von Giesings Höhen ein – und kritisierte vor allem den inzwischen entlassenen Geschäftsführer Christian Werner, den er als Schuldigen seines Abgangs auserkoren hatte:

"Jetzt kann ich ja offen und ehrlich sprechen, vorher hatte ich ein bisschen einen Maulkorb bekommen: Es war halt so, dass ich mich sehr, sehr wohl bei Sechzig gefühlt habe, das hatte ich in den Sozialen Medien kommuniziert. Ich habe auch mit Patrick Glöckner im Urlaub gesprochen und ihm gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich verlängere, weil ich mir gar nichts vorstellen wollte und hier etwas aufbauen wollte."

Szene vom letzten 1860-Heimspiel der vergangenen Saison: Der rot gesperrte Trainer Patrick Glöckner, Geschäftsführer Christian Werner und Anderson Lucoqui (v.l.) in den Sprecherkabinen des Grünwalder Stadions.
Szene vom letzten 1860-Heimspiel der vergangenen Saison: Der rot gesperrte Trainer Patrick Glöckner, Geschäftsführer Christian Werner und Anderson Lucoqui (v.l.) in den Sprecherkabinen des Grünwalder Stadions. © IMAGO/Ulrich Wagner

Weshalb kam es schließlich doch nicht zu einer weiteren Vertragsunterschrift des Profis, der im Winter von Zweitligist Eintracht Braunschweig gekommen war und mitgeholfen hatte, den Abstiegskampf erfolgreich zu überstehen?

"Christian Werner hat halt einfach einen Riegel vorgeschoben, er hat mir einen Vertrag vorgelegt und nach sechs Stunden zurückgezogen." Der Spieler habe zu dieser Zeit in Mexiko im Urlaub geweilt und unmöglich so schnell reagieren können. Lucoquis Aussagen zufolge hätten 1860 und er "gematcht", weshalb es "umso trauriger" gewesen sei, dass es mit einer Weiterverpflichtung "nicht geklappt" habe.

Neues Spielsystem als Grund? "Herr Werner hatte einen anderen Plan"

Nach AZ-Informationen hatte 1860 damals grundsätzlich Interesse, mit dem Abwehrspieler zu verlängern, aber aufgrund von Lucoquis Verletzungshistorie Bedenken, zudem wollte die Sportliche Leitung um Chaftrainer Patrick Glöckner und Werner auf eine Dreierkette umstellen. Neben Kilian Jakob hatte Werner dafür schließlich auch noch den vielversprechenden Schienenspieler Manuel Pfeifer nach Giesing lotsen können.

Lucuoqui weiter, der seiner Ansicht nach auch für eine Dreierkette geeignet gewesen wäre: "Ich habe mehr oder weniger darum gebettelt und habe gesagt, dass ich offen für gewisse Konstellationen bin, die am Anfang eigentlich nicht infrage kamen, nur damit ich hier bleibe. Aber Herr Werner hatte einen anderen Plan."

Solange Werner im Amt war, habe Lucoqui darüber nicht sprechen wollen. "Ich habe zurückgesteckt und nie was darüber gesagt, aber irgendwann muss ich darüber sprechen, weil andere vielleicht dachten, es ging um andere Fakten wie Geld. Aber Geld spielte nie eine Rolle." Der Deutsch-Angolaner wäre seinen Aussagen zufolge aufgrund seiner Löwen-Liebe weiter bei den Blauen geblieben, wohl auch mit einem leistungsbezogenen Kontrakt.

Nun stand Lucoqui den Sechzgern als Kontrahent gegenüber, hat das Duell mit 0:3 verloren – und dürfte nicht zuletzt aufgrund des Eklats um seinen Mitspieler Butler darauf brennen, im Rückspiel in Cottbus Revanche zu üben.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • Superloewen vor 7 Stunden / Bewertung:

    Ja ja das ist ja scheinbar normal dass jetzt auch noch einer auftaucht der NACHTRETEN will und dann diesen Vorfall zum Anlass nimmt.
    Scheinheilig und unterste Schublade

    Antworten lädt ... Kommentar melden
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.