Jetzt hilft nur noch beten: Gesegnete Glücksbringer sollen taumelnden TSV 1860 retten
München - Wenn die Löwen höhere Mächte beschwören: Selbst zum Auftakt der Rest-Rückrunde am Dienstag, den 2. Januar, hat es der TSV 1860 nicht geschafft, einen neuen Trainer, einen neuen Sportchef oder Geschäftsführer zu finden. Ganz zu schweigen von Winter-Neuzugängen, die gerade der lahmenden Offensive (18 Tore in 19 Saisonspielen) gut zu Gesicht stünden. Weil es beim Tabellen-15. gefühlt an allen Ecken und Enden fehlt, hat die Moni aus ihrem (Aber-)Glauben, vielleicht auch aus der Verzweiflung heraus, zu anderen Mitteln gegriffen.
TSV 1860: Frank Schmöller schaut vorbei, Moni beschwört Glücksgötter
"An jeden Spind in der Kabine der Löwen habe ich einen Glückscent mit einem Kleeblatt geklebt, bei den Spielern und auch bei den Trainern - also bei denen, die wir haben", sagte die Vereinsmitarbeiterin Moni, die unter anderem für das Catering zuständig ist, zur AZ im Vorbeigehen nicht ohne eine Prise Ironie, dass 1860 nach wie vor keinen neuen Cheftrainer präsentieren konnte. Stattdessen schaute Interimscoach Frank Schmöller während der Leistungstests, die von Athletiktrainer Jörg Mikoleit und Co-Trainer Franz Hübl durchgeführt wurden, am Vereinsgelände vorbei.
Angesichts der akuten Abstiegsgefahr der sich selbst zerfleischenden Löwen ohne Sportliche Führung ging wenigstens die Moni auf Nummer sicher: Die gute Seele bei den Heimspielen der Löwen im Grünwalder Stadion erzählte, dass sie auch göttliche Mächte beschworen habe und dass ihr Wirken in der Vergangenheit dem schönsten Ereignis der jüngsten Vereinshistorie vorausgegangen war: "Die Glücksbringer sind mit dem Weihwasser der Ramersdorfer Kirche gesegnet. Ich habe sowas ähnliches schon mal gemacht, als wir in die Regionalliga abgestürzt sind. Dann sind wir mit dem Biero wieder aufgestiegen! Kann also auch jetzt nur besser werden, oder?!"

TSV-1860-Vize Hans Sitzberger schaut vorbei – und schüttelt den Kopf
Angefangen mit den Junglöwen Mansour Ouro-Tagba und Devin Sür marschierten die Sechzger um Kapitän Jesper Verlaat im halbstündigen Rhythmus zu ihren obligatorischen Leistungstests in den Kraftraum, die ersten öffentlichen Trainingseinheiten findet erst am Mittwoch statt (10 und 15 Uhr).
Vizepräsident Hans Sitzberger weilte, in Abwesenheit von Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer und der Presseabteilung, ebenfalls am Vereinsgelände. Auf AZ-Nachfrage, wieso 1860 immer noch keinen neuen Coach und Sport-Boss habe, schüttelte er nur mit dem Kopf. Ob der Vize auch schon für seine Sechzger betet, ist nicht überliefert. Er trug aber eine blaue Sechzger-Kappe. Ob den Sechzgern ihr (Aber-)Glaube hilft?
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