Ismaik in München - aber nicht bei 1860
Investor schaut Champions League im Café – mit den Löwen trifft er sich nicht.
München - Er sei ein großer Fußballfan, erklärte Hasan Ismaik bei seinem Antrittsbesuch bei den Löwen. Und wer nach München fliegt, um sich zusammen mit seinem Münchner Freund und Geschäftspartner Hamada Iraki das 1:1 zwischen Barca und Real Madrid in der Champions League anzuschauen, der muss Fußball wirklich mögen.
Dienstagabend soll Ismaik im Schwabinger Cafe Saha, das Iraki gehört, gesichtet worden sein. Mit 1860 soll sein Besuch nichts zu tun gehabt haben – die Löwen wussten noch nicht einmal etwas von seinem Besuch. „Sollte Ismaik in München gewesen sein, hat er sich auf jeden Fall nicht mit uns getroffen“, sagte Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer der AZ.
Tatsächlich müssen Ismaik und die Löwen derzeit auch nicht verhandeln. Die Parteien sind handelseinig, die Verträge über die Übernahme von 49 Prozent der Stimmenrechtsanteile liegen zur Prüfung bei der DFL. Zudem müssen die Löwen, da Ismaik lediglich fünf der insgesamt 14,5 Millionen Euro Schulden übernehmen will, noch immer ihre Hausaufgaben erledigen und die Gläubiger zum Teilforderungsverzicht überreden.
Die Hauptgläubiger zögern noch immer. Weder der FC Bayern noch die Bremer Hausbank oder der Immobilien-Unternehmer und Spielervermittler Nicolai Schwarzer wollen dem Teilverzicht zustimmen. Schwarzer und die Hausbank hätten gerne als Gegenleistung KGaA-Anteile, 1860-Präsident Dieter Schneider lehnt dies kategorisch ab. Bis zum 15. Mai muss eine Lösung stehen. Sonst droht 1860 der Weg zum Insolvenzgericht.