Investor Ismaik: Absage ans eigene Stadion
Der wahrscheinliche Löwen-Retter bekennt sich zu den Verträgen mit dem FC Bayern, die Allianz Arena soll die Spielstätte der Löwen bleiben. Ismaik: "Das Wichtigste ist, in die Bundesliga aufzusteigen".
München - Am Ostersamstag will Hasan Ismaik wieder nach München kommen. „Spätestens, vielleicht ist dann alles fix“, sagte der nunmehr wahrscheinliche Investor des TSV 1860 in einem Interview mit der „SZ“.
Überhaupt vermittelt Ismaik den Eindruck, dass sein Einstieg schon so gut wie sicher sei. „Ja, von meiner Seite wird jedenfalls nichts Negatives auftauchen“, sagte er dem Blatt. Wenn die DFL das Geschäft absegne, stünde „nichts mehr im Wege“.
Auch über seine Ziele sprach der Jordanier schon – er träumt sogar schon vom internationalen Fußball. „Ich möchte den Verein nach oben bringen. Das Wichtigste ist, in die Bundesliga aufzusteigen. Wir wollen nicht von der Champions League reden, aber vielleicht spielen wir doch mal in fünf oder zehn Jahren international.“
Und das dann in der Allianz Arena. Die solle auch künftig die Spielstätte der Löwen bleiben. Die Arena sei einer der Hauptgründe für sein Interesse. „Ich will alle Verträge mit dem FC Bayern respektieren und erfüllen, und ich habe auch nicht die Absicht, jetzt ein eigenes Stadion zu bauen, auch nicht in absehbarer Zeit. Vielleicht später einmal“, so Ismaik. Eine wesentliche Bedingung für seinen Einstieg stellte Ismaik aber auch auf: Die Löwen müssten ihren Sanierungsplan einhalten. Dieser beinhaltet unter anderem einen teilweisen Forderungsverzicht der Gläubiger. „Ich würde auf keinen Fall einsteigen, wenn dieser Teilverzicht von etwa 60 Prozent, der ja auch den Banken zugesagt war, nicht zustande käme", so Ismaik.
Nach den DFL-Statuten (50+1-Regel) darf ein Geldgeber nicht die Mehrheit eines Vereins übernehmen. Daher will Ismaik einen Mitarbeiter bei den „Löwen“ installieren, „der als verlängerter Arm in München arbeitet, wirtschaftlich kompetent ist, meine Seite vertritt und eng mit dem Club zusammenarbeitet“. Er denke dabei an einen Deutschen, der „Ahnung vom Fußball“ habe. Den Namen will Ismaik erst verraten, wenn die Verträge mit 1860 unterschrieben seien.
Nach AZ-Informationen findet schon am Dienstag ein Treffen zwischen Geschäftsführer Robert Schäfer und Präsident Dieter Schneider und Bankenvertretern und Gläubigern statt, in dem es um das Thema Forderungsverzicht gehen soll. Auch der Berliner Immobilien-Unternehmer und Großgläubiger Nicolai Schwarzer soll sich für das Treffen angekündigt haben.