Hinterberger: "Ein blutleerer Auftritt"

Florian Hinterberger kritisiert die Mannschaft scharf und stellt sich vor Trainer Maurer: "Ich weiß, dass der Trainer immer 100 Prozent an Fleiß und Akribie mit einbringt."
Nach dem 0:2 gegen St. Pauli befinden sich die Löwen weiter auf Talfahrt. Reiner Maurer war nicht glücklich mit seinen Spielern und nahm Marin Tomasov bereits nach 35 Minuten vom Platz. Nicht nur er war unzufrieden. Auch Daniel Halfar kritisierte die Leistung und Organisation der Mannschaft. Moritz Volz Wiedersehen mit den Ex-Kollegen wurde zum Alptraum und auch Hinterberger tobt. Die Stimmen zum Spiel
MÜNCHEN Vier Spiele, ein Punkt und nur ein Tor. Der TSV 1860 steckt in der Krise. Das wollte am Samstag nach der 0:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli auch niemand bestreiten. Nur bei der Suche nach den Gründen für den schwachen Auftritt unterschied sich die Meinung der Beteiligten.
Die Kritik, dass die Mannschaft die nötige Körpersprache habe vermissen lassen, wollte der Kapitän Benny Lauth so nicht gelten lassen: „Ich denke, dass es daran nicht gelegen hat. Wir verkraften es derzeit einfach nicht einen Rückstand wegzustecken.“
Mit dieser Analyse konnte sich der Löwen-Sportdirektor Florian Hinterberger überhaupt nicht anfreunden: „Ach, in Rückstand gerätst du als Profi immer wieder mal. Das musst du einfach wegstecken. Mir hat die Körpersprache heute überhaupt nicht gefallen. Ein Tomasov trainiert gut, kann das aber auf dem Platz nicht umsetzen. Das hat dann auch mit nervlichen Problemen einzelner Spieler zu tun. Bis auf Gabor Kiraly und nach seiner Einwechslung auch Grigoris Makos war das ein mutloser, blutleerer Auftritt. Wir müssen wieder anders Fußball spielen.“
Eine Trainerdiskussion wollte Hinterberger nicht starten. „Ich weiß, dass der Trainer immer 100 Prozent an Fleiß und Akribie mit einbringt. Mehr sage ich dazu nicht. Die Mannschaft muss jetzt die Kurve kriegen.“
Reiner Maurer selbst hatte bei seiner Mannschaft eine „gewisse Verängstigung“ ausgemacht. „Das ist eine Riesenenttäuschung. Wir haben uns alle sehr viel vorgenommen, davon aber nichts umsetzen können. Ich bin heute nur mit Gabor Kiraly zufrieden.“ Der hat den Glauben an die vorderen Plätze noch nicht aufgegeben („Wir wollen weiter nach oben schauen), sah am Samstag aber auch, dass die Löwen zu keiner Zeit des Spiels zu ihrer Normalform fanden und nach einem Punkt aus vier Spielen jetzt erst einmal im Mittelfeld festhängen. „Wir sind jetzt erstmal weg vom oberen Drittel, müssen uns aber weiter durchbeißen.“
Daniel Halfar kritisiert unterdessen, die Ausrichtung und Einstellung der Mannschaft. "Wir haben kein System"