Heim-Premiere für 1860: Gänsehaut-Gedanken
München - „Beim Gedanken an das erlösende Tor zum 2:1 unserer Mannschaft: Gänsehaut. Der Jubelsturm im Anschluss daran, die tobende, weiß-blaue Arena, Löwen, jung und alt, bekannt oder unbekannt, lagen sich in den Armen. Das ist Sechzig“, schreibt Löwen-Geschäftsführer Markus Rejek im Vorwort des Stadionheftes vom TSV 1860 vor der Heimspiel-Premiere gegen den SC Freiburg.
Am Samstag (15.30 Uhr) wollen die Löwen gegen den Bundesliga-Absteiger an jenes Ereignis, das Rejek beschreibt, anknüpfen: an die sensationelle Aufbruchstimmung nach der Relegations-Rettung gegen Holstein Kiel. Nach den Sommer-Querelen setzte es beim Auftakt in Heidenheim (0:1) nicht nur eine Pleite, die Löwen mussten zudem in verhassten, bayern-roten Stutzen auflaufen. Ein Erfolgserlebnis im ersten Heimspiel der Saison wäre umso wichtiger, um ersten Geht-das-Zittern-schon-wieder-los-Tendenzen der Fans entgegenzusteuern.
„Wir haben das erste Heimspiel vor der Brust. Es fängt bei Null an. Und in den Heimspielen wollen wir unsere Punkte holen“, sagt der Trainer, der weiß: „Wir wissen, dass wir die wieder anders gestalten müssen als in der letzten Saison.“ Letzter der Heimtabelle und dennoch nicht abgestiegen – auch eine Leistung. Dabei machten gerade die letzten Auftritte der Löwen Hoffnung: Wenn auch die beiden Siege gegen Kiel und zuvor gegen den 1. FC Nürnberg wegen eines aberkannten Treffers der Gäste äußerst glücklich waren – die Löwen haben bemerkt, was sie erwecken können vor heimischem Publikum. Linksverteidiger Maxi Wittek hofft: „Wenn man gesehen hat, was in unseren letzten beiden Heimspielen los war, wie die Fans uns da nach vorne gepeitscht haben: Es ist gut, jetzt ein Heimspiel zu haben. Ich hoffe schon, dass 30 000 kommen.“
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Erfreuliche News gibt’s vom Personal: Daniel Adlung dürfte trotz Bänderrisses im Sprunggelenk mindestens im Kader stehen. Fröhling will unter keinen Umständen auf seinen Mittelfeld-Leader verzichten, der wohl mit Bandage auflaufen könnte. Außerdem: Zum ersten Mal ist Neuzugang Rodnei dabei. Fröhling: „Wir haben uns dazu entschlossen, ihn in den Kader reinzunehmen. Er hat sehr schnell aufgeholt. Klar fehlen ihm die Spielpraxis und die Spritzigkeit, aber das wird in den nächsten ein, zwei Wochen auch kommen.“
Angst vor dem Gegner und Stürmer Nils Petersen, der beim 6:3-Auftaktsieg der Breisgauer gegen Nürnberg in fünf Minuten einen Hattrick erzielte, haben die Löwen nicht: „Auf keinen Fall. Wenn wir in der Verteidigung geschlossen auftreten, werden wir jeden Stürmer in der Liga unter Kontrolle kriegen“, sagte Wittek. Wie den Ex-Bayern also aufhalten? Fröhling: „Gute Frage. Entscheidend ist, dass wir seine Laufwege einschränken, dass er gar nicht erst so oft zu seinen Möglichkeiten kommt. Wir werden jetzt keine Manndeckung spielen. Alle zehn Feldspieler müssen komplett mitmachen.“ Gemeinsam eben. Wie gegen Kiel.