Hauner wieder Vize: Er will Vermittler sein
AZ: Herr Hauner, nach einer langen Pause sind Sie seit Freitag wieder Vizepräsident des TSV 1860. Bei Ihrem Abschied im März 2007 hatten Sie von diesem Verein noch genug.
WOLFGANG HAUNER: Das stimmt nicht ganz, ich bin ja damals nicht gegangen, weil ich keine Lust mehr auf den Verein hatte, sondern das war durchaus personenbezogen. Ich stand 1860 immer positiv gegenüber und habe nie behauptet, nicht mehr aktiv werden zu wollen. Die Bereitschaft war immer da, mich bei den Löwen einzubringen. Auch nach den paar Jahren Pause.
Wie kam nun der neuerliche Kontakt zustande?
Mit Franz Maget hatte ich immer wieder Kontakt, ihn kannte ich ja aus meiner ersten Amtszeit noch gut. Es gab dann ein mehrstündiges Treffen mit Dieter Schneider vor rund vier Wochen. Wir mussten uns ja erst mal kennenlernen und schauen, ob wir zusammenpassen (lacht). Ich schätze ihn als jemanden, der nach seinem Bauchgefühl entscheidet. Damit lag er ja bei 1860 immer richtig. Ich hoffe, das wird bei mir auch so sein.
Womit haben Sie Schneider denn überzeugt?
Wir haben grundähnliche Auffassungen von Vereinsführung. Wir setzen auf Kontinuität und einheitliches Auftreten. Und er weiß ja auch, dass ich im Bezug auf die Jugendarbeit einiges mitaufgebaut habe, worauf ich heute noch stolz bin. Außerdem hat er ja gesehen, dass ich alle meine Amtszeiten zu Ende gebracht und nie hingeschmissen habe.
In der Zwischenzeit hat sich vieles geändert bei 1860. Mit Hasan Ismaik ist nun ein externer Investor da, der viel mitbestimmt. Ist das mit Ihren Vorstellungen vereinbar?
Nun ja, als ich damals unter Alfred Lehner Vizepräsident war, steckten wir ja in einer ganz ähnlichen Situation. Als wir erkannten, dass unsere Finanzen nicht mehr zu stemmen sein würden, mussten wir die Geschäftsführung beauftragen, einen Investor zu suchen. Das hat damals nicht wie gewünscht geklappt. Jetzt aber muss man dankbar sein. Ganz Fußballdeutschland wird auf 1860 schauen, der Verein betritt Neuland. Für den Investor ist das ja eigentlich recht einfach, er tritt mit einem Einzelinteresse in der Kooperation auf, der Verein muss aber seine ganzen individuellen Strömungen bündeln, um im Dialog mit dem Investor ein einheitliches Bild abzugeben. Genau dabei soll und will ich mithelfen.
Sie sehen sich also als vereinsinternen Mediator?
Ja, so kann man das sehen. Generell sollte der Präsident der Repräsentant des Vereins sein. Aber ich habe aus meinen 15 Jahren bei 1860 noch sehr gute Kontakte und denke, Kommunikation ist meine Stärke. Also sehe ich mich als Ansprechpartner und Vermittler zwischen sowie in den Abteilungen. 1860 ist ja viel mehr als nur Fußball. Aus dem Verein habe ich ja auch eine positive Resonanz bekommen.