Halfar: Konditions-Aufbau XXL in Oberstaufen
Acht Kilometer pro Tag joggt Daniel Halfar im Trainingslager der Löwen. Eine Entzuündung des Schienbeinkopfes macht ihm noch zu schaffen.
OBERSTAUFEN - Es juckt. Gewaltig sogar. Daniel Halfars Füße geben einfach keine Ruhe. Sie möchten einfach nur noch wieder gegen den Ball treten, das ständige Laufen um den Platz haben sie satt. Irgendwie kann man sie schon ein wenig verstehen. Während die Füße der Mannschaftskollegen sich bereits intensiv auf die neue Saison vorbereiten, müssen sich Halfars damit begnügen, eine Runde nach der nächsten um den Trainingsplatz zu joggen. Acht Kilometer pro Tag, mindestens. Meistens sogar über neun.
Diesmal ist es eine Entzündung des Schienbeinkopfes, mit der sich Halfar schon seit längerer Zeit herumschlagen muss. Bereits in der letzten Saison setzte ihn seine Schambeinentzündung lange außer Gefecht. „Es hat die letzte Saison schon in den Füßen gejuckt, jetzt ist es natürlich nicht anders“, erklärt der Mittelfeldspieler, der sich darüber freut, dass Trainer Reiner Maurer eine solch lange Vorbereitung angesetzt hat. „Das ist die längste meines Lebens. Doch diese XXL-Vorbereitung ist nun natürlich ein enormer Vorteil für mich“, sagt Halfar. Sie verschafft ihm Zeit, zum Saisonstart will er wieder richtig fit sein. „Nächste Woche nach dem Trainingslager möchte ich in München wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Bis dahin bringe ich mich hier in Oberstaufen konditionell auf Vordermann.“
Urlaub ist es für ihn folglich im schönen Allgäu nicht. Denn das große Laufprogramm geht nicht komplett spurlos an ihm vorbei. „Es sind viele verschiedene Trainingsmethoden. Einfacher wird es von Tag zu Tag nicht“, so Halfar. Im Gegenteil. „Der Muskelkater wird von Tag zu Tag mehr. Doch die Physios haben das im Griff.“ Die recht hohen Temperaturen in Oberstaufen kommen erschwerend hinzu. „Es ist dadurch schon ein bisschen anstrengender. Aber ich kann ja nicht einfach sagen: Ich höre jetzt auf zu laufen, weil es mir zu warm ist.“ Möchte er auch gar nicht, da er im Hotel die Möglichkeit hat, vernünftig zu regenerieren. Der Wellness-Abteilung des Hotels sei Dank. „Ich gehe viel in den Whirlpool und in die Wärmekabine. Das nutzt man dann ganz gerne.“
Zudem genießt der 24-Jährige die Aufmunterung seiner Mittelfeldspieler. „Gerade in der Zeit, als es total katastrophal mit meiner Schambeinentzündung lief, stand jeder hinter mir. Doch auch jetzt sind noch alle sehr fürsorglich. Auf den Platz muss ich allerdings alleine zurückfinden.“ Zumal die Zeit für ihn ein wenig drängt. Das Mittelfeld ist durch die Neuzugänge Moritz Stoppelkamp und Marin Tomasov gut aufgestellt, die Konkurrenz damit hoch. „Ich habe da jedoch keine Angst vor. Konkurrenz macht jeden einzelnen besser.“ Bald vielleicht auch wieder ihn.
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