Goran Sukalo: Sechzigs neuer Sechser
München - Er war wieder bester Stimmung. Als die AZ Löwen-Sportchef Oliver Kreuzer am Montagnachmittag, wenige Stunden vor Schluss des Transfer-Fensters, auf die aktuelle Lage anspricht, sagt der 50-Jährige breit grinsend: „Gutes Wetter, blaue Wolken – nur etwas windig.“ Die gute Laune von Kreuzer hatte vor allem einen Grund: Goran Sukalo.
Die Verpflichtung des 34-jährigen defensiven Mittelfeldspielers verkündete Kreuzer kurz darauf im Fernsehstudio „Sky Sport News“: „Ja, wir haben heute nochmal zugeschlagen und Goran Sukalo von Greuther Fürth verpflichtet. 1860 ist ein großer Verein, einer mit einer großen Strahlkraft. Das ist bei Verhandlungen ein Faustpfand. Die Tatsache, dass die Spieler bei uns unterschrieben haben, zeigt, dass sie an den Klassenerhalt glauben.“
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Der Vertrag von Sukalo bei Greuther Fürth wäre im Sommer ausgelaufen, die Franken wollten nicht verlängern. Ähnlich wie im Fall von Jan Mauersberger (er kam vom KSC) dürfte es daher auf eine niedrige Ablöse hinauslaufen. Der 32-malige Nationalspieler Sloweniens unterschrieb bis 2017. „Ich stand öfters mit Sechzig in Kontakt. Als Kreuzer jetzt angefragt hat, habe ich direkt ja gesagt. Ich denke, dass die Löwen und das ganze Umfeld das Potenzial haben, um gemeinsam die Klasse zu halten“, sagte er.
Neuzugang Sukalo soll ein zentraler Baustein werden
Nun haben die Löwen fünf neue Spieler im Kader. Sukalo soll ein zentraler Baustein werden. Er bringt auf der Sechser-Position einiges an Erfahrung mit: 301 Zweitligaspiele hat er bereits absolviert, unter anderem für den MSV Duisburg und die SpVgg Unterhaching. Mit Greuther Fürth scheiterte er 2014 in der Aufstiegs-Relegation am HSV. Jetzt soll er mit den Löwen den Klassenerhalt schaffen – eine weitaus schwierigere Prüfung.
Sukalo ist mit 1,93 Metern Größe sehr kopfballstark, traf in Zweitligapartien bisher in jedem sechsten Spiel. Auch in dieser Saison war Sukalo erfolgreich: Drei Mal traf er bereits in nur elf Spielen. Für andere Spieler könnte der Transfer von Sukalo dagegen einen Rückschlag im Kampf um die Stammplätze bedeuten. Etwa wird sich Dominik Stahl wieder hinten anstellen müssen, Kai Bülow in die Innenverteidigung zurück beordert und auch Milos Degenek eher als Innen- und Rechtsverteidiger auflaufen.
Doch wegen seiner Erfahrung in der 2. Liga könnte der letzte Transfer Kreuzers für die Löwen und ihre „Mission Klassenerhalt“ ein wichtiger sein. Das letzte Mal so gute Laune bei einem Transfer hatte Kreuzer bei Tom Weilandt, ebenfalls ein Spieler der Fürther. Dessen Verpflichtung scheiterte bekanntlich in letzter Sekunde am medizinischen Check. Bleibt zu hoffen, dass Kreuzers Laune dieses Mal gut bleibt.