Gold für die Löwen

Die Sechzger tragen ihre neuen Jubiläumstrikots mit Würde und ringen den Aufstiegskandidaten FC St. Pauli mit 2:1 nieder. Aigner trifft doppelt. „Heute hat sich endlich jeder reingehauen“
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Würde nie zum FC Bayern gehen: Stefan Aigner.
Rauchensteiner/Augenklick Würde nie zum FC Bayern gehen: Stefan Aigner.

MÜNCHEN - Die Sechzger tragen ihre neuen Jubiläumstrikots mit Würde und ringen den Aufstiegskandidaten FC St. Pauli mit 2:1 nieder. Aigner trifft doppelt. „Heute hat sich endlich jeder reingehauen“

So haben die Löwen lange nicht mehr geglänzt. Die Wintersonne überm bitterkalten Fröttmaning ließ die gold-grünen Jubiläumstrikots erstrahlen, die der Klub zur 150-Jahr-Feier in den Vereinsfarben hat anfertigen lassen. Die Spieler trugen die Hemden mit Würde. Und mit Erfolg. Sie haben den Aufstiegskandidaten FC St. Pauli regelrecht niedergerungen: 2:1 gewonnen – und das so kampfstark, wie es bei den Löwen Tradition hat.

Stefan Aigner, der beide Tore erzielt hatte, war besonders stolz: „Ein Super-Lob an die Mannschaft“, sprach er aus. „Heute hat sich endlich jeder reingehauen.“ Sieben Tore hat Aigner in dieser Saison jetzt erzielt, aber dieser Doppelpack gefiel ihm besonders: „Jetzt habe ich mal ein Tor gemacht – und wir haben dann auch noch gewonnen.“

War schwer genug. Selten hatte Trainer Ewald Lienen mit solchen Personalnöten zu kämpfen wie an diesem Sonntag. Das Fehlen von Alexander Ludwig (Gelbsperre), Benny Lauth (Wadenverhärtung) und Mathieu Beda (Kniebeschwerden) hatte sich angedeutet. Kurzfristig meldeten sich auch noch Jose Holebas (Angina) und Eke Uzoma mit Muskelbeschwerden ab.

Lienens junge Not-Elf reduzierte sich nach nur sieben Minuten noch weiter, weil Charilaos Pappas die Nerven verlor, als ein Foul von Kalla an ihm nicht geahndet worden war: Im nächsten Augenblick senste Pappas den Paulianer Fabian Boll brutal, Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) zeigte dem Griechen Rot.

Wer wollte, durfte Schlimmes ahnen für die zehn verbliebenen Löwen – zumal ja auch Stefan Aigner angeschlagen aufgelaufen war. Sein Einsatz hatte sich erst kurz vorm Anpfiff entschieden. Ausgerechnet dieser Aigner aber sollte – bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute – zum Mann des Spiels werden.

Aigner besorgte glänzend die 1:0-Führung für 1860 in der 23. Minute: Holebas-Ersatz Sandro Kaiser hatte in den Strafraum geflankt, Aigner vollendete gekonnt per Kopfball-Bogenlampe. Und später sollte Aigner, Holzkirchner, als Kind schon Löwen-Fan, auch noch den Siegtreffer erzielen: Nach feiner Vorarbeit von Aleksandar Ignjovski, der sich am linken Flügel durchgedribbelt hatte, vollstreckte Aigner mit rechts aus acht Metern zum 2:1 (57.).

Zwischendurch hatte St. Pauli ausgeglichen, Marius Ebbers hatte in der 51. Minute eine harte Hereingabe von Kalla unbehindert ins Tor geköpft.

Aber dieses 1:1 war das einzige Mal, dass der vielfach geprüfte Löwen-Torwart Gabor Kiraly an diesem Nachmittag hinter sich greifen musste. Ansonsten hielt das Löwen-Bollwerk. Für den Kampf, den die Löwen boten, haben sie Gold verdient – auch wenn von den Jubiläums-Trikots naturgemäß keines mehr sauber blieb.

Und wer wollte der dezimierten Truppe verdenken, dass sie auf verstärkte Defensive und schnelle Konter setzte? Pauli-Trainer Holger Stanislawski sah das auch so: „Die Rote Karte für 1860 hat uns nicht gut getan. Zu zehnt haben sich die Sechzger noch mehr konzentriert.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass auch Glück hinzu kam. Etwa als Pauli-Stürmer Sukuta-Pasu den Pfosten traf (60.). Oder als Schiri Gräfe ein Handspiel des eingewechselten Emanuel Biancucchi im Strafraum übersah (89.). So wurde es ein goldiger Nachmittag für die Löwen. Einer, der doch noch Lust macht auf die 150-Jahr-Feier. ill

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