Giannikis wird nach Zittersieg deutlich: "Schlampig gespielt"

Der TSV 1860 müht sich im Achtelfinale des Toto-Pokals bei Fünftligist Memmingen zu einem späten 2:1-Sieg. Trainer Argirios Giannikis wird im Anschluss deutlich: "Schlampig gespielt."
von  Bernhard Lackner
"Er hat gute Fähigkeiten, ein gutes Gegenpressing, denkt strategisch", lobt Argirios Giannikis Jungspieler Mack (Archivbild).
"Er hat gute Fähigkeiten, ein gutes Gegenpressing, denkt strategisch", lobt Argirios Giannikis Jungspieler Mack (Archivbild). © IMAGO / Nordphoto

Memmingen - Wer zur Halbzeit zwei Gänge runterschaltet, der braucht sich auch nicht auf einen Zwei-Klassen-Unterschied zu verlassen. Dies mussten am Dienstagabend auch die Löwen erfahren.

Im Achtelfinale des Toto-Pokals zitterten sich die Sechzger bei Fünftligist FC Memmingen erst dank eines späten Treffers von Fabian Schubert in der dritten Minute der Nachspielzeit zu einem glücklichen 2:1-Sieg – und entkamen so gerade noch dem unmittelbar bevorstehenden Elfmeterschießen.

"Mit der zweiten Halbzeit bin ich nicht zufrieden, da waren wir in unserem Spiel sehr handlungslangsam und sind in alte Muster verfallen. Dadurch haben wir sehr viele Fehler produziert", wetterte Trainer Argirios Giannikis nach der Partie.

Dabei wurde der Drittligist aus München seiner Favoritenrolle zumindest in Durchgang eins noch halbwegs gerecht. Die Löwen hatten von Beginn an mehr Spielanteile und kamen immer wieder zu Abschlüssen, wirkliche Hochkaräter gab es aber nicht. So dauerte es bis zur 41. Minute, bis Stürmer Patrick Hobsch nach einer Flanke von Florian Bähr im Strafraum völlig frei zum Kopfball kam und FCM-Keeper Lukas Da Silva-Pötzinger überwand.

Nach der Pause dann ein völlig verändertes Bild. Memmingen war plötzlich deutlich präsenter in den Zweikämpfen und spielte mutig nach vorne, die Löwen agierten viel zu passiv. In der 82. Minute dann folgerichtig der Ausgleich: Im Anschluss an eine Ecke kam Jakob Gräser im Strafraum völlig frei zum Abschluss und hämmerte die Kugel unhaltbar für Hiller zum 1:1 in die Maschen.

Schubert trifft nach Latten-Hammer von Verlaat zum 2:1

In der Folge warfen beide Teams alles nach vorne – auf die Lotterie Elfmeterschießen hatte augenscheinlich niemand Lust. Das glücklichere Ende hatten schließlich die Löwen auf ihrer Seite: Nach einem Lattenschuss von Jesper Verlaat landete der Abpraller vor den Füßen des eingewechselten Schubert, der eiskalt zum 2:1 verwandelte – und wenig später wegen Meckerns mit gelb-rot vom Platz gestellt wurde.

Dass seine Mannschaft, der nach dem Pleiten-Hattrick in der Liga zum Saisonstart am vergangenen Wochenende mit dem 2:1-Sieg in Ingolstadt zumindest ein kleiner Befreiungsschlag geglückt war, gegen einen zwei Klassen tiefer spielenden Gegner so lange zittern musste, stieß Giannikis dennoch sauer auf.

Giannikis kritisiert "schlampiges" Konterspiel

Seine Mannschaft habe die Kontermöglichkeiten "sehr schlampig ausgespielt. Es darf nicht sein, dass wir ein Gegentor nach einem Standard bekommen, bei dem ein Gegner hinter unseren langen Spielern so offen steht! In Summe war das bis zum Gegentor zu wenig – vorne zu wenig Courage".

Immerhin: Durch den Viertelfinal-Einzug wahrten die Löwen die Chance, sich mit einem Titelgewinn im Toto-Pokal für die lukrative erste Runde des DFB-Pokals in der kommenden Saison zu qualifizieren. Nun richtet sich der Blick bei Sechzig wieder auf die Liga, wo nach der Länderspielpause das schwere Heimspiel gegen Dynamo Dresden ansteht. Ein Mutmacher war der Sieg in Memmingen in jedem Fall nicht.

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