Gegen RB Leipzig - Adlung: "Kein Zugriff aufs Spiel bekommen"

Nach dem 0:3 gegen RB Leipzig spricht Daniel Adlung von einer "verdienten Niederlage". Löwen-Keeper Gabor Kiraly: "Wir müssen wieder auf die Spur zurückkommen"
von  Matthias Eicher
Nach dem 0:3 in der Allianz Arena gegen RB Leipzig: Edu Bedia hockt zum Spielende am Boden. Adlung: "Verdiente Niederlage"
Nach dem 0:3 in der Allianz Arena gegen RB Leipzig: Edu Bedia hockt zum Spielende am Boden. Adlung: "Verdiente Niederlage" © dpa

MÜNCHEN - Meisterschaft? Wirklich? Zum Heimauftakt in die neue Saison kassierte der TSV 1860 eine Pleite – und was für eine. Mit 0:3 ging die Mannschaft von Trainer Ricardo Moniz gegen RB Leipzig unter. Und steht nach zwei Spieltagen ohne Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Ich erwarte, dass wir zuhause drei Punkte holen – ich habe ein gutes Gefühl“, sagte der verletzte Gui Vallori kurz vor dem Anpfiff.

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Doch das ging schief. RB Leipzig siegte vor 32.000 Zuschauern in der Allianz Arena durch die Treffer von Yussuf Poulsen (39.), Matthias Morys (68.) und (82.).

Valloris anfängliche Zuversicht dürfte dabei ziemlich schnell der Frustration gewichen sein, denn die Löwen begannen wenig inspirierend und ließen die von Red Bull unterstützten Brause-Bullen spielen. Die Moniz-Elf kam mit den hochverteidigenden Leipzigern und ihrem Gegenpressing überhaupt nicht zurecht.

 

Moniz hatte zunächst ein Einsehen und korrigierte sein gegen den 1. FC Kaiserslautern misslungenes Experiment mit Chris Schindler und Gary Kagelmacher auf den Außenpositionen: Diesmal durften die beiden etatmäßigen Innenverteidiger auf ihren Lieblings-Positionen ran, mit Markus Steinhöfer (rechts) und Maxi Wittek (links) komplettierten echte Außenverteidiger die Viererkette.

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Ausgerechnet Youngster Wittek (18) erlebte einen Horror-Einstand: Er verursachte in der Anfangsphase einen Foulelfmeter (13.). Routinier und Elfmeter-Killer Gabor Kiraly bügelte den Fehler des jungen Linksverteidigers aber wieder aus. Signal-Wirkung zeigte der gehaltene Strafstoß aber nicht: Die Bullen waren weiterhin tonangebend, bis auf wenige, schnelle Vorstöße war von den enttäuschenden Löwen nichts zu sehen. Symptomatisch: Nur zwei Abschlüsschen durch einen Kopfball von Edu Bedia nach Weigl-Flanke (19.) und ein Schuss von Bobby Wood (41.), der auf der Linie abgewehrt wurde.

Nach der Pause stellte Moniz wieder um, brachte Daniel Adlung und Marin Tomasov für die beiden Außenverteidiger Steinhöfer und Wittek. Adlung stürmte rechts außen, Tomasov orientierte sich in die Abwehr-Reihe. Besserung in Sicht? Eher das Gegenteil war der Fall: Poulsen war schon wieder frei durch, traf diesmal nur die Latte (46.).

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Besser machte es zum Leidwesen der Löwen-Fans der eingewechselte Matthias Morys, der einen Poulsen-Querpass verwertete, nachdem sich Löwen Keeper Kiraly schon hingelegt hatte und wie schon beim 2:3 gegen Lautern schlecht aussah (68.). Weil den Löwen auch weiterhin so gut wie nichts einfiel und bei Leipziger Gegenstößen riesige Lücken in der Abwehr klafften, durfte auch Denis Thomalla einschieben (82.).

„Das war eine verdiente Niederlage, vielleicht um ein Tor zu hoch, aber das ist scheißegal. Wir haben kein Zugriff aufs Spiel bekommen“, sagte Daniel Adlung nach dem Spiel. „Wir müssen wieder auf die Spur zurückkommen“, sagte Gabor Kiraly. Und der angekündigte Fan-Marsch der Löwen? Die Fan-Klubs distanzierten sich davon, rund hundert Löwen-Fans pilgerten ohne großen Demo-Charakter gemeinsam per U-Bahn in die Arena. Dort waren in der Kurve die Spruchbänder „Unser Fußball lebt durch Leidenschaft und Tradition. IHR seid kein Teil davon“ zu sehen.

Die mitgereisten Leipzig-Anhänger beantworteten diese mit Sprechchören wie „Eure Meinung ist uns scheißegal“ und „Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf“ souverän. Diese grausame Heim-Premiere hat gesessen im Löwen-Herzen.

 

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