Gabor Kiraly (33) macht Pläne: Noch fünf Jahre bei 1860
Der Torwart, erst seit Sommer bei den Löwen, spürt hohe Akzeptanz bei Fans und Verantwortlichen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht“, sagt der Ungar – und will länger bleiben.
MÜNCHEN Der 1860-Fanshop bietet Toaster mit Vereinslogo, weiß-blaue Gartenzwerge – doch ein Artikel zieht am besten: Von den grauen Schlabberhosen, wie sie Torwart Gabor Kiraly immer trägt, sind über 600 Stück verkauft worden. Im Moment gibt es das kultige Textil nur noch in Sondergrößen. Die Hose ist mehr oder weniger ausverkauft.
„Das freut mich“, sagt der 33-jährige Löwen-Torwart. Aber dabei verzieht er keine Miene. Ihm ist das eher peinlich. Typisch Kiraly.
Der ungarische Nationalkeeper, der im Sommer ablösefrei aus Leverkusen kam, steht nicht gern im Rampenlicht. Nicht mal, wenn er den Löwen mal wieder ein Spiel gerettet hat – wie zuletzt beim 1:0-Triumph gegen Augsburg, den er mit seinen Glanzparaden sicherstellte. „Ich denke, ich habe nichts falsch gemacht“, sagt Kiraly über dieses Spiel. „Das war eine ganz normale Leistung.“ Aha. Er habe auch auf eine TV-Analyse der Partie verzichtet: „Die mache ich nur, wenn ich weiß, dass was schief gelaufen ist.“
Seit seinem Wechsel zu 1860 läuft für ihn sehr wenig schief. In den letzten vier Spielen gab’s dreimal ein Zu-Null. Dank Kiraly. Klar, dass der Torwart der Favorit ist, die Fanabstimmung „Bester Löwe der Vorrunde“ (bei
Zum Jahresausklang bei Union Berlin (Sonntag, 13.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) will Kiraly die Erfolgsserie fortsetzen. „Momentan sind wir Neunter und haben 21 Punkte“, sagt Kiraly. „Aber wenn wir weiter hart arbeiten, werden wir auch belohnt.“ Klar, sein Ziel ist die Rückkehr in die Bundesliga. „Ich bin nicht zufällig zu 1860 gekommen“, sagt er. Das Wort Aufstieg vermeidet er. Das wäre zu forsch, zu vorlaut.
Nur einmal ist er bislang laut geworden bei den Löwen: bei der 1:3-Pleite auf St. Pauli. Kiraly rastete in der Kabine aus, die Türen knallten. Heute lacht Kiraly über diesen Vorfall: „Eigentlich bin ich ein geduldiger Typ, aber alles hat seine Grenzen. Und in St. Pauli konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.“ Der Wutausbruch soll den 1860-Verantwortlichen übrigens gefallen haben. Kiraly kommt an bei den Chefs. Auch deshalb kann er sich vorstellen, seinen Vertrag bei 1860 über 2011 zu verlängern und seine Karriere bei den Löwen zu beenden. Zur AZ sagt er: „Ich will noch fünf Jahre im Ausland spielen. Wenn man bei 1860 mit mir zufrieden ist, wenn ich mit 1860 zufrieden bin – warum nicht? Ich genieße mein Leben gerade sehr.“
Oliver Griss
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