Fröhlings Grundgerüst: Die Achse der Löwen

Von Kapitän und Innenverteidiger Schindler über den Sechser Kagelmacher bis hin zu Adlung in der Offensivzentrale: Sie bilden das 1860-Grundgerüst, das sich Fröhling für die neue Saison erdacht hat.
von  Matthias Eicher
Drei, auf die es bei den Löwen besonders ankommt: Christopher Schindler, Gary Kagelmacher und Daniel Adlung.
Drei, auf die es bei den Löwen besonders ankommt: Christopher Schindler, Gary Kagelmacher und Daniel Adlung. © sampics (2), R’steiner/Augenklick

München - Torsten Fröhling ist bekennender Schachspieler. Auch auf dem grünen Rasen taktiert der Übungsleiter des TSV 1860 gerne. Zuletzt gab’s eine Rechtsverteidiger-Rochade: Offensivspieler Daylon Claasen testete der experimentierfreudige Fröhling in der Viererkette, nachdem dort ein Platz frei geworden war. Denn: Der vormalige Außenverteidiger Gary Kagelmacher wandert im Gegenzug ins Mittelfeld.

Fröhling hat seinen besten Zweikämpfer für ebenjene Position vorgesehen, wo die gegnerischen Spielzüge unterbunden und das eigene Offensivspiel angekurbelt werden sollen. Mit Christopher Schindler und Daniel Adlung bildet er die neue Löwen-Mitte. „Fußball geht immer über eine solche Achse. Hier musst Du stark sein“, sagt er selbst. Die AZ zeigt die neue starke Achse der Löwen.

Christopher Schindler: Der Kapitän bildet den hintersten Teil der Löwen-Linie. Seine gewohnte Aufgabe als Innenverteidiger: Gegenspieler im Zaum halten. Aber auch den eigenen Spielaufbau ankurbeln. Eine seiner ersten Anspielstationen ist Kagelmacher. „Gary ist aggressiv, sehr zweikampfstark und hat auch ein gutes Spielverständnis. Durch seine Versetzung erhoffen wir uns, dass er uns stärker macht im Zentrum, die Kompaktheit besser zu halten. Dazu kommuniziert er viel, ist ein disziplinierter Spieler. Das können wir gut gebrauchen“, erklärt der Kapitän, sagt aber auch: „Die Abstimmung muss noch etwas besser werden. Ich muss wissen, wie er sich bewegt und andersherum. Im Test gegen Bremen gab‘s beispielsweise kleine Missverständnisse. Aber das ist normal und wird sich schnell einspielen.“

Adlung: Saisonziel? "Demütig bleiben"

Gary Kagelmacher: Als Innenverteidiger etwas zu klein, passt er von seiner Körpergröße und Statur auf der Position des Abräumers schon besser. „Ich fühle mich gut, habe diese Rolle schon im Kopf. Ich kenne die Spieler um mich herum ja schon länger, die Kommunikation ist gut. Deshalb glaube ich, dass es klappen wird“, sagt Kagelmacher. Und wer ist der Chef im Mittelfeld? „Da gibt es keinen“, sagt der Neu-Mittelfeldspieler, „nur lauter gute Jungs, die viel Respekt voreinander haben.“ Daniel Adlung über seinen neuen Hintermann: „Der Trainer hat sich darüber Gedanken gemacht und wollte Gary dort. Das war ein kluger Schachzug. Er kann diese Position sehr gut bekleiden, ist dort als Aggressiv-Leader sehr wichtig für uns.“ Je nach System läuft der neue starke Mann an der Seite von Dominik Stahl oder alleine auf der Sechs auf. Wenn ein Sechser weichen musste, dann Stahl.

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Daniel Adlung: Der Vize-Kapitän ist der dritte im Bunde: Er soll eine Station weiter vorne für Kreativität sorgen. In der abgelaufenen Saison war Adlung zweitbester Torschütze und bester Vorbereiter der Löwen. Dabei agierte er teils sogar selbst auf der Sechs. Jetzt soll ihm Kagelmacher den Rücken freihalten, Adlung davor auf der Acht oder Zehn auflaufen. Oder wie gegen Swansea als hängende Spitze? „Ich habe das gegen Swansea etwas zu offensiv interpretiert, weil zwischen den Ketten wenig Platz war. Ich sollte eigentlich schon hinter Rubin Okotie spielen, auf jeden Fall im Zentrum. Ob das die offensivere oder defensivere Position ist? Völlig egal.“ Viel wichtiger: „Wenn wir das abrufen, was wir kämpferisch in der letzten Saison gezeigt haben, sind wir besser als Platz 16.“ Dabei dürfte der Aggressiv-Leader in der neuen Achse nicht schaden.

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