Fröhling: Kein Begleitschutz, keine Kneipe
München - Torsten Fröhling hatte ein passendes Beispiel parat. "Wenn ich sehe: Wir machen gegen Braunschweig einen Fehlpass in der gegnerischen Hälfte und kriegen ein Tor. Wir erzwingen in der zweiten Hälfte einen Fehlpass von Braunschweig und kriegen gar nichts gebacken. Da muss ich sagen: Wir brauchen die letzte Konsequenz, den letzten Pass und den letzten Willen", sagte der Löwen-Trainer über den Unterschied seiner Mannschaft und dem Bundesliga-Absteiger, der die Löwen verdient mit 0:2 wieder nach Hause schickte.
Der Trainer sprach außerdem über die Konkurrenz im Abstiegskampf und darüber, welche Konsequenzen seine Mannschaft jetzt ziehen müsse.
Fröhling über...
Lesen Sie auch: Fröhling: "Okotie schadet sich selbst"
zwei Pleiten in Folge: Das kriegt man nur mit Erfolgserlebnissen aus den Köpfen. Meine Spieler müssen rausgehen, die erste Aktion muss gelingen, ob Zweikampf oder Pass. Jeder muss merken, dass der Nächste für ihn da ist. Wenn sie daran glauben, geht’s auch. Sie müssen mit dem Druck umgehen können. Wir haben jetzt zweimal verloren und sind immer noch 15. – jetzt muss es mal losgehen.
seine Forderung ans Team: Wir müssen jeden Meter, und wenn er noch so weit ist, mitgehen. Und zwar aggressiv und nicht als Begleitschutz. Vorne müssen wir die Qualität und den Willen haben, das Ding im Tor unterzubringen. Wir haben viele junge Spieler. Für mich ist einer erst Profi, wenn er zwei Jahre bei den Profis gespielt hat. Und das wissen die Jungs. Gemeinsam müssen sie die Karre aus dem Dreck ziehen.
fehlende Tore: Da möchte ich widersprechen. Das kommt genauso auf wie die blöde Heimschwäche. Nach Okoties Ausfall haben alles gesagt: Woher sollen wir die Tore nehmen? Wir haben in den fünf Spielen acht Tore geschossen. Da haben andre die Verantwortung übernommen.
die XXL-Video-Analyse: Sie war sehr lange, wir haben das gesamte Spiel analysiert. Man sieht es selbst immer anders. Es gibt für die Spieler immer neue Eindrücke: Wo man doch nicht so aggressiv hingegangen ist, wo man einen Schritt zu spät gekommen ist, bei der Ballannahme und -mitnahme. Die Resonanz, die ich bisher gehört habe, besagte: "Boah, da hat man mal gesehen, was fehlt..."
Ergebnisse der Konkurrenz: Klar registrieren wir das. Für den Kopf ist es besser, dass wir noch über dem Strich stehen. Wir haben gegen Fürth ordentlich gespielt, ich habe gesagt: Das geht bis zum Schluss. Dann hat Pauli 4:0 gewonnen und wieder verloren. Die sind alle noch nicht stabil. Jeder muss kämpfen und seine Punkte holen. Wir müssen auf uns selbst achten, auf andere können wir uns nicht verlassen.
das Restprogramm: Es ist mir sch… egal, gegen wen wir noch spielen. Wir haben gegen Aue verloren, die hinter uns stehen, wir haben gegen Spitzenreiter Ingolstadt einen Punkt geholt, gegen Fürth gewonnen, die knapp vor uns stehen. Was wir jetzt brauchen, ist Wille. Gegen wen wir spielen? Egal.
Teambuilding-Maßnahmen: Nein, das möchte ich momentan nicht. Wenn wir in drei Wochen erst wieder ein Spiel hätten, würde ich sagen, wir gehen alle mal in die nächste Kneipe...
- Themen:
- TSV 1860 München