Fredi Heiß attackiert Mathieu Beda
MÜNCHEN - Nach dem peinlichen 0:1 gegen Oberhausen ist nun auch bei Fredi Heiß die Geduld am Ende. In ungewohnter Schärfe kritisierte der Meisterlöwe am Montag Abwehrspieler Mathieu Beda.
Es muss viel passieren, bis Fredi Heiß wütend wird. Normalerweise hält sich der frühere Ex-Profi mit öffentlicher Kritik an einzelnen Spielern zurück. Nicht so am Montag. Da attackierte er Mathieu Beda, der beim 0:1 gegen Oberhausen eine klägliche Leistung geboten, das Gegentor mitverschuldet hatte. "Der trabt im Mittelfeld nur herum", schimpfte Heiß am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße über den 27-Jährigen, "der hat am Sonntag eigentlich gar keine Benotung verdient. Der schaut aus wie ein Super-Fußballer, aber er zerreißt nix."
Dabei hatte Trainer Marco Kurz im Sommer nach der Verpflichtung des Franzosen (er kam ablösefrei aus Kaiserslautern) noch von seinem Neuzugang geschwärmt: "Er ist ganz klar die Verstärkung, die wir uns im Defensivbereich gewünscht haben. Er kann in der Abwehr vielseitig eingesetzt werden, ist trotz seines Alters schon sehr erfahren und absolut erfolgshungrig." Doch genau da hat Fredi Heiß seine Zweifel.
"Es wundert mich nicht, warum Beda in Lautern aussortiert wurde", meinte der 67-Jährige. "Ich weiß nicht, ob der Mann überhaupt schnell ist, ich habe von ihm in all den Spielen noch keinen Sprint gesehen. So wie der spielt, spiel ich sechs Stunden lang. Warum der in Lautern aussortiert wurde, wundert mich nicht."
Und der Ex-Nationalspieler hat auch seine Bedenken, ob Beda, der am Montag Nachmittag wegen seiner Schulterprobleme zur Kernspintomografie musste, überhaupt das Tempo in der Zweiten Liga mithalten könne. "Ich weiß gar nicht, ob der Mann schnell ist - ich hab von ihm noch keinen Sprint gesehen." Und: "Der ist ein echter Wie-komme-ich-nicht-an-den-Ball-Künstler. Das ist eine Verarschung."
Heiß wünscht sich für die Zukunft mehr Geschick bei den Transfers an der Grünwalder Straße: "Die Löwen sollen mal mehr Glück haben mit ihren Einkäufen - nicht so wie bei Beda." Und was sagt der Trainer zu den Heiß-Attacken? Kurz am Montag Mittag: "Schön, dass sich wieder welche zu Wort melden, das haben wir ja lange nicht gehabt. Für den Spieler ist es aber wichtig, dass er die Analyse vom Trainer hört." Und nicht eben von Kult-Löwe Heiß.
Oliver Griss