Fragen und Antworten zur Stadionthematik des TSV 1860 München

Traditionell im Grünwalder oder mit mehr Fans im Oly: Der TSV 1860 diskutiert die Stadionfrage. "Es wäre fahrlässig, sich nicht nach einer Alternative umzusehen", sagt Geschäftsführer Fauser. Die Fragen und Antworten.
Matthias Eicher |
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Die alte – und seit dieser Spielzeit auch wieder neue – Heimat des TSV 1860: Das Grünwalder Stadion in Giesing.
Rauchensteiner/Augenklick Die alte – und seit dieser Spielzeit auch wieder neue – Heimat des TSV 1860: Das Grünwalder Stadion in Giesing.

München - Heimvorteil im (zu) kleinen Giesinger Tollhaus – oder Mehreinnahmen im weitläufigen Moosacher Rund? Das ist hier die Frage. Vor dem Heimspiel des TSV 1860 gegen den FC Memmingen (2:0) hatte Geschäftsführer Markus Fauser jenes Thema neu befeuert: die Stadionfrage.

Nach dem gemeinsamen Bau der Allianz Arena mit dem großen Rivalen FC Bayern, von noch größeren Ambitionen und dem unglücklichen Abstieg 2004 zurückgeworfen, spüren die Sechzger die Auswirkungen noch heute. Der Rückzug ins altehrwürdige Sechzgerstadion mag nach dem doppelten Abstieg in die Regionalliga die einzig richtige Lösung sein, um den sportlichen Aufschwung mit alten Heimatgefühlen und neuen Hoffnungen zu beleben.

Klar ist aber auch: Die Frage nach Sechzigs Heimat ist nur für die Gefilde des Amateurfußballs gelöst. Im Gegensatz zur Fanbasis, wo Folklore und Wohlfühlfaktor eine große Rolle spielen, muss Fauser die Stadionfrage nüchtern(er) betrachten. Und sagte daher vergangene Woche: "Wenn wir in die 2. Liga zurückkommen, und das muss der Anspruch aller sein, dann haben wir die Frage des Stadions. Und da gibt es momentan nur die Option Olympiastadion."

Der Geschäftsführer schloss die Spielstätte auch nicht in der Dritten Liga oder gar auf dem Weg dorthin in der Relegation aus. Im Hacker-Pschorr-Fantalk ruderte Fauser nun, womöglich auch ob des immensen negativen Echos, merklich zurück. "In der 3. Liga und im Falle der Relegation ist es geplant, im Grünwalder Stadion zu spielen", so Fauser. Ganz vom Tisch ist das Thema damit aber nicht.

Die AZ hat die wichtigsten Fragen und Antworten zu einem möglichen Umzug ins Olympiastadion.

Was sagt Geschäftsführer Fauser?

Auch wenn es viele Fans wie Vereinsvertreter gerne anders hätten: Nicht wegdiskutieren lässt sich, was Fauser in seiner ursprünglichen Aussage thematisierte. "Klar wäre: Mit einer höheren Kapazität hätten wir mehr Einnahmen. Und jeder Zuschauer tut uns gut. Das ist das Manko des Grünwalder Stadions, keine Frage." Ein Ausbau auf 15.000 Zuschauer ist, auch wegen des vorbildlichen Verhaltens der Sechzger-Fans, nur noch eine Frage der Zeit.

Danach, so erkannte auch Fauser, sei es "schwierig", die Kapazität weiter zu erhöhen. Für Relegation und Drittliga-Risikospiele versicherte er aber auch der AZ noch einmal: "Ich will klarstellen, dass wir den Umzug nicht planen. Es wäre aber fahrlässig, sich nicht nach einer Alternative umzusehen, wenn wir dort nicht spielen dürfen."

Wäre eine Rückkehr überhaupt möglich?

Ja, erklärt Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne auf AZ-Nachfrage: "Wir sind grundsätzlich bereit, die Fußballtauglichkeit des Olympiastadion für die Löwen zu prüfen." Seit deren Auszug 2005 gab es immer wieder Spekulationen über eine Rückkehr. Aktuelle, konkrete Gespräche darüber habe es bisher aber nicht gegeben. Im Falle des Falls sollte es das aber: "Es wäre sicher nicht falsch, das mit einem zeitlichen Vorlauf zu machen", so Schöne. Man solle sich bald zusammensetzen und "ganz sachlich besprechen, wie das aussehen soll". 

Was müsste verändert werden?

Vieles – und doch so wenig wie möglich, denn: Das Olympiastadion steht unter Denkmalschutz, der Park unter Ensembleschutz. Schöne, die daher anstelle von Umbauten den Begriff "Anpassungen" gebrauchte, dazu: "Wir sind momentan nicht bundesligatauglich, ganz klar. Es ist keine Rasenheizung drin, ob der neue Rasen (im Frühjahr verlegt, d. Red.) dem Regelwerk entspricht, ist auch nicht geklärt."

Wer soll die Kosten tragen?

Hauptsächlich Sechzig. "Ich sehe nicht, dass die Umbaukosten vom Olympiapark übernommen werden sollten", sagt Schöne. Etwaige Umstrukturierungen könne man angesichts der laufenden Renovierung von Katakomben wie Betriebs- und Sanitärtechnik "im Zuge der Gesamtsanierung kostensparend umsetzen".

Wie reagieren die Fans?

In Internetforen wird die Frage nach Geld oder Liebe leidenschaftlich diskutiert, das Stimmungsbild zwar nicht aller, aber der meisten Fans zeigte sich gegen Memmingen in der Westkurve: "Freiwillig vom Himmel in die Hölle? Nie wieder Olympiastadion!", stand dort vom Fanklub "Münchener Freiheit 1860" unterzeichnet auf einem Spruchband. Und könnte deutlicher kaum aufzeigen, wie klein die Lust aufs Olympiastadion bei den Löwen ist.

Lesen Sie hier: Christian Wörns - "Es war eine Bauch-Entscheidung"

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