Ex-Bundesliga-Boss war im Rennen: Paula bleibt überraschend Geschäftsführer des TSV 1860
Vor ein paar Wochen hätte man es als weiß-blaue Überraschung bezeichnen können, zuletzt hatte es sich abgezeichnet: Manfred Paula, noch Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des TSV 1860 und zuletzt nach dem Rauswurf von Christian Werner zum Interims-Sportboss erhoben, bleibt Geschäftsführer der Löwen.
TSV 1860 München: Mang wollte Strukturen ursprünglich verändern
"Ich freue mich, weiterhin in der Funktion als Geschäftsführer dem Verein helfen und die Anfang Oktober begonnene Arbeit fortsetzen zu können. Das Vertrauen, das mir die Gremien und beide Gesellschafter entgegenbringen, ehrt mich und ich nehme die Herausforderung gerne an", erklärte Paula, nachdem der 61-Jährige durch den Beirat einstimmig im Amt bestätigt und seine Befristung seiner Bestellung aufgehoben wurde.
Damit wird der gebürtige Augsburger, der bereits beim FCA und auch beim FC Ingolstadt als Sportlicher Leiter gewirkt hatte, auch bei 1860 weiterhin die Verantwortung für die ausgegliederte Profisportabteilung übernehmen. Die Personalie Paula erscheint deshalb erstaunlich, weil Vereinspräsident Gernot Mang kürzlich erklärt hatte, die Strukturen der Sechzger zu verändern und einen Finanz-Geschäftsführer, einen diesem unterstellten Sportdirektor und einen Technischen Leiter holen zu wollen.

AZ-Info: Bader war Kandidat beim TSV 1860
In diesem Zuge hatte der Verein auch darüber nachgedacht, Löwen-Legende Benjamin Lauth als Sportchef oder Technischen Leiter an Bord zu holen. Ob Lauths Anstellung damit auch in einer untergeordneten Funktion vom Tisch ist, bleibt abzuwarten. Nun erklärt Mang jedenfalls über Paula: "Wir sind sehr glücklich darüber, dass Manfred Paula der Gesellschaft als Geschäftsführer erhalten bleibt. Beide Gesellschafter sind überzeugt, dass Herr Paula mit seiner langjährigen Erfahrung, seiner gewissenhaften Arbeitsweise, seinem starken Netzwerk und nicht zuletzt durch sein geschultes Auge für unsere Nachwuchstalente eine hervorragende Lösung für die sportliche Leitung darstellt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche ihm viel Erfolg."
Allerdings wird Paula die Doppelfunktion nur noch auf Zeit innehaben. Der e.V. sucht aktuell bereits nach einem neuen Chef für seine Nachwuchsabteilung. Nach AZ-Informationen soll es einen weiteren, bundesligaerfahrenen Kandidaten für die Position des Sportgeschäftführers gegeben haben: Martin Bader (57), beim 1. FC Nürnberg einst Vizepräsident und Sportdirektor in Personalunion (2004-10) und später Sportvorstand (2012-15) sowie einer Reihe anderer Profivereine als Sportmanager tätig, war beim TSV im Rennen.

Neubesetzung wird beim TSV 1860 noch dauern
Bei den Giesingern soll auch weiterhin ein erfahrener Finanzfachmann kommen, am besten mit Kompetenzen im Bereich der Lizenzierung, um die wirtschaftlich stark angeschlagenen Löwen in sichere Fahrwasser zu manövrieren. Beide Gesellschafter sollen hierbei verschiedene Kandidaten im Visier haben, die Ismaik-Seite Gerüchten zufolge etwa den neuen Aufsichtsrat Biel Ballester Relat.
Eine Neubesetzung wird nach AZ-Infos allerdings noch dauern, da mehrere aussichtsreiche Kandidaten nicht sofort zu haben sind, sondern an Kündigungsfristen gebunden. Zudem gilt es, mit Ismaik eine Übereinkunft zu finden - ein Vorhaben, das sich in der Vergangenheit des Öfteren als kompliziert erwiesen hat. Eine gute Nachricht konnte der TSV in dieser Hinsicht begleitend mit den Neuigkeiten über Paula bereits mitteilen: "Darüber hinaus hat der DFB bestätigt, dass alle Unterlagen zur Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Spielzeit 2025/2026 form- und fristgerecht eingereicht wurden."
Sechzig dürfte bis Saisonende keine finanziellen Schwierigkeiten mehr haben
Damit dürfte der TSV zumindest bis Saisonende keine finanziellen Schwierigkeiten mehr haben, doch wer 1860 kennt, der weiß: Die nächste Fortführungsprognose und damit auch die nächste benötigte Zahlungszusage von Investor Hasan Ismaik kommt bestimmt.

