Erst die Million, dann die nächsten TSV-1860-Transfers – TSV 1860 hat Lotka im Visier

Beim TSV 1860 findet demnächst eine Aufsichtsratssitzung statt, bei der nach AZ-Informationen zusätzliche Gelder für weitere Transfers freigegeben werden sollen. Torjäger Steinkötter soll kommen – und BVB-Keeper Lotka?
Matthias Eicher
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Marcel Lotka stand seit Sommer 2022 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, dieser endet nun. Nach AZ-Infos steht der 24-Jährige auf der Löwen-Liste als Nachfolger für den abgewanderten Marco Hiller.
Marcel Lotka stand seit Sommer 2022 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, dieser endet nun. Nach AZ-Infos steht der 24-Jährige auf der Löwen-Liste als Nachfolger für den abgewanderten Marco Hiller. © IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO

Aufstiegsambitionen. Euphorie. Schuldenberg. Wie hängen diese drei Begriffe zusammen? Ganz einfach: Sie gehören, zumindest in der Welt der Löwen und den vergangenen Drittliga-Jahren, untrennbar zueinander und Geschäftsführer Christian Werner steht eine Gratwanderung bevor, das eine in die richtigen Worte zu packen, das nächste zu schüren – und das letzte in Grenzen zu halten.

Nach AZ-Informationen wird der TSV 1860 in den kommenden Tagen in einer Aufsichtsratssitzung eine weitere Etaterhöhung beschließen: Zuvor war der Etat bereits von 4,5 Millionen auf etwa fünf Millionen erhöht worden. Zum Vergleich: 2024/25 betrug der durchschnittliche Etat aller Drittliga-Teams 6,1 Millionen (ohne die Zweitvertretungen), 1860 lag anfangs deutlich und am Ende knapp darunter.

Nun geht es im Rahmen der nächsten Erhöhung um ein Gesamtpaket an geplanten Ausgaben für einen "Top-Torhüter", den Werner den Fans kürzlich versprochen hat, um den Abgang von Urlöwe Marco Hiller zu kompensieren, sowie drei bis vier Feldspieler für einen möglichst schlagkräftigen Kader in der anstehenden Saison 2025/26. Bis zu fünf Spieler also, für die mit allen Kosten eine siebenstellige Summe fällig werden könnte – möglicherweise inklusive eines Polsters für die zuletzt stets notwendigen Winter-Transfers.Eine Million für Sechzig?

TSV 1860: "Wir werden uns in allen Mannschaftsteilen verstärken"

"Wir haben ein sehr gutes Grundgerüst. Nichtsdestotrotz wollen wir auf dem Transfermarkt noch nachlegen. Ich denke, dass wir jetzt im Transfersommer wieder hervorragende Spieler noch für die Löwen-Mannschaft gewinnen können", kündigte Werner Ende vergangener Woche in einem Videointerview an und zählte sogar auf: "Wir werden uns in allen Mannschaftsteilen verstärken, angefangen vom Torwart über die Innenverteidigung. Wir werden mit Sicherheit noch was im zentralen Mittelfeld machen. Es ist auch klar, dass wir in der Offensive noch aktiv werden."

Was Namen für die genannten Positionen angeht, so schwirrt mit Marcel Lotka (24) ein neues, unbestätigtes Torhütergerücht herum: Der talentierte Schlussmann des BVB stand in der abgelaufenen Saison 26 Mal im Kasten der Zweitvertretung (42 Gegentore, sechs Mal zu Null). Der bevorstehende Deal mit Regionalliga-Torschützenkönig Justin Steinkötter ist schon an die Öffentlichkeit gelangt, der Rest sind noch gut gehütete Giesinger Geheimnisse.

Justin Steinkötter wird zum TSV 1860 wechseln.
Justin Steinkötter wird zum TSV 1860 wechseln. © IMAGO

Jede weitere Million erhöht Sechzigs Schuldenberg bei Investor Ismaik

Werners Prinzip ist allerdings klar: "Es hängt damit zusammen, dass ich dem Trainer maximale Flexibilität gebe, damit er auch mit zwei Stürmern spielen kann oder mit Dreier- oder Viererkette wechseln kann", erklärte der 44-Jährige. Aus sportlicher Sicht ist es eine wohl unausweichliche Herangehensweise, gerade jetzt im zweiten Jahr der bei Sechzig berühmt-berüchtigten Zweijahrespläne, um öffentlich oder zumindest intern ernsthafte Aufstiegsambitionen formulieren zu können.

Aus wirtschaftlicher Sicht steckt 1860 in der folgenden Klemme: Jede weitere Million erhöht Sechzigs Schuldenberg bei Investor Ismaik. "Ich freue mich, dass ich da bisher die maximale Unterstützung der Gesellschafter hatte", stellte Werner über die jüngste Zusammenarbeit klar. Ob dies auch so bleibt? Die Vereinsbosse wollten in den vergangenen Jahren unter Präsident Robert Reisinger einen Konsolidierungskurs fahren, der in der defizitären Dritten Liga allerdings kaum möglich erscheint.

Der Aufsichtsrat des TSV 1860 um Boss Saki Stimoniaris könnte schon bald eine Etaterhöhung durchwinken.
Der Aufsichtsrat des TSV 1860 um Boss Saki Stimoniaris könnte schon bald eine Etaterhöhung durchwinken. © IMAGO

Ismaik-Vertreter haben doppeltes Stimmrecht 

Die angekündigte Etaterhöhung dürfte jedenfalls allein deshalb durchgehen, da die Ismaik-Vertreter mit Saki Stimoniaris als Aufsichtsratschef in diesem Gremium – und ganz im Gegenteil zum Beirat (wo die e.V.-Vertreter durch 50+1 die Entscheidungshoheit haben) – auch das letzte Wort in Form eines doppelten Stimmrechts haben.

Um den Aufstieg ins Visier zu nehmen und nach den Deals um des Ex-Bundesligastars Kevin Volland und Florian Niederlechner weiter Euphorie zu schüren, erscheint die Maßnahme sinnvoll, vielleicht sogar alternativlos, doch sie bedeutet auch: Sechzigs Schuldenberg wächst. Ob sich das alles auch "auszahlt" wie erhofft? Die Auflösung folgt im Sommer 2026.

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  • Ultralöwe vor 11 Stunden / Bewertung:

    Es wird immer klarer welche Fehlbesetzung Reisinger als Präsident war. Wer in der 3. Liga einen Konsolidierungskurs fahren will hat als Firmenberater total versagt. Wer aus persönlichen Gründen einen Kleinkrieg mit dem Investor eingeht und verdiente Personen aus ihren Posten mobbt hat sein Amt nicht verstanden. Diese Amtszeit hat uns viel Zeit und Geld gekostet. Ich hoffe das sich Mang unter Berücksichtigung der 50+1 mit Ismaik auf eine vernünftige Art verständigen kann und diese Streitereien endlich aufhören. 60 hat es schon lange verdient.

  • Benedikt am 16.06.2025 02:33 Uhr / Bewertung:

    Richtige Entscheidung. Schuldenaufstockung hin und her, ohne Aufstieg wird 1860 nie in Verlegenheit kommen, zurückzahlen zu können. Risiko ist nur erhöht für Ismaik, der lediglich Zinsen bekommt.

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