„Er schafft den Sprung“

Christopher Schindler gilt als das nächste Löwen-Juwel. Coach Maurer lobt ihn. Doch muss der 20-Jährige bald verkauft werden?
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Seine Verletzung vergrößert die Löwen-Not: Christopher Schindler
sampics/Matzke Seine Verletzung vergrößert die Löwen-Not: Christopher Schindler

MÜNCHEN - Christopher Schindler gilt als das nächste Löwen-Juwel. Coach Maurer lobt ihn. Doch muss der 20-Jährige bald verkauft werden?

Motivationsprobleme kennt der Bursche nicht. Morgens, wenn Christopher Schindler am Trainingsgelände seiner Löwen ankommt, ist ihm die Vorfreude anzumerken. Der 20-Jährige begrüßt stets lächelnd die Fans. Kein Wunder, denn in dieser Saison hat der Münchner den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Der 1,88 Meter große Allrounder kam im Sommer mit Moritz Leitner und Kevin Volland und fand schnell ins Profi-Team.

„Wir jungen Spieler sind natürlich top motiviert, wenn wir hoch kommen und geben einfach alles fürs Team“, sagt Schindler – und klingt selbstbewusst. Im Sommer war das noch anders. „Ich habe mit den anderen beiden erst mal nur in der Vorbereitung gespielt und dann hat der Trainer ganz genau hingeschaut, wer seine Sache gut macht und auf wen er bauen kann“, erinnert er sich und fügt dann hinzu: „Ich glaube, ich hab’s nicht so schlecht gemacht.“

Er hat seine Chance genutzt. Schindler gilt als das nächste Juwel der Löwen. Und für ihn ist 1860 mehr als nur ein Arbeitgeber. „Der Klub ist eine Herzensangelegenheit“, sagt er. Auch für die Familie in Altperlach. Seine Eltern Marian und Jutta, seine Schwestern Anne (14) und Stephanie (19) und Freundin Paulina (19) – alle sind Blaue.

Nachdem Schindler beim FC Perlach mit dem Fußballspielen begonnen hatte, wechselte er vor elf Jahren zu den Löwen, durchlief das Nachwuchsleistungszentrum und rückte im Sommer 2009 in den Kader der zweiten Mannschaft auf. Sein erstes Spiel für die U23 bestritt er am 5. September 2009. Jetzt im Sommer folgte der große Sprung – in die erste Mannschaft. Beim Heimspiel gegen Union Berlin am 3. Oktober stand er erstmals im 18-Mann-Kader von Coach Reiner Maurer.

In diesem Spiel gab „Chris“, wie er gerufen wird, sein Debüt, als er in der Schlussphase für Aleksandar Ignjovski eingewechselt wurde. Am Sonntag beim 1:0 gegen Hertha BSC absolvierte Schindler sein sechstes Saisonspiel. Auch wenn er fünfmal lediglich eingewechselt wurde, ist er dankbar für jede Minute. „Es ist zwar immer besser für einen Spieler, wenn er durchspielt“, sagt Schindler, „aber so wie es bis jetzt für mich gelaufen ist, kann ich absolut nicht klagen. Ich bin sehr zufrieden.“ Dass seine Spielweise eher unauffällig ist, weiß er. „Es gibt in der Mannschaft immer zwei, drei Spieler, die auffallen, aber es muss auch Arbeiter geben.“ Zu denen zählt er sich. Zu den Stars wie Daniel Bierofka oder Benny Lauth schaut er auf: „Daniel und Benny sind absolute Vorbilder. Es ist der Wahnsinn, dass ich mit solchen Spielern zusammenspiele.“

Schindlers Art kommt an. Auch beim Coach. „Das ist ein bescheidener Spieler, der sich über die U23 empfohlen hat. Er macht eine kontinuierliche Entwicklung nach vorne“, sagt Maurer. „Ich sehe ihn total positiv. Ein guter Junge, auf den man sich verlassen kann. Er wird den Sprung nach oben schaffen.“ Bei 1860? Oder ist Schindler nach Moritz Leitner, der im Sommer nach Dortmund wechselt, gar der Nächste, der verkauft wird? „1860 ist mein Verein, aber noch kann ich dazu nichts sagen. Man muss schauen, wie die Saison verläuft.“

Reinhard Franke

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