Ein Schuss Erleichterung für die Löwen

Der TSV 1860 München kann also doch noch gewinnen: Die Löwen mühen sich bei Schlusslicht Ingolstadt zu einem 1:0. Rakic trifft.
Marco Plein, Christoph Stadtler |
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Djordje Rakic bejubelt seinen Treffer
Sampics Djordje Rakic bejubelt seinen Treffer

München - Necat Aygün mühte sich nach Kräften, um seine Klamotten nicht vollends abgenommen zu bekommen. Seine Wollmütze hatte ihm Mitspieler Djordje Rakic schon vom kahlrasierten Schädel gezogen, jetzt wollte ihm Kai Bülow auch noch die Hose runterziehen – und das vor versammelter Reporterschar.


Doch Aygün wusste sich zu wehren. Und ganz nebenbei erklärte der Mann des Tages dann auch noch, wie er nach fast einem halben fußballlosen Jahr jene Leistung zeigen konnte, über die sein Trainer Reiner Maurer später sagte: „Necat war unser stabilisierender Faktor. Ich wusste, dass er so ein Spiel zeigen konnte.“


Beim wackeligen und mühevollen 1:0-Sieg der Löwen beim FC Ingolstadt war Aygün der gefeierte Mann; so lange die Kräfte reichten, köpfte, spitzelte und schoss er alle Bälle aus der Gefahrenzone. „Ich bin total erschöpft, das war eine wahre Abwehrschlacht“, sagte Aygün, „mein einziger Gedanke war, dass wir hier gewinnen. Ich bin sehr erleichtert, dass das geklappt hat. Wenn wir weiter so kämpfen, ist mir vor keinem Gegner Angst und Bange."


Zugegeben, der knappe Sieg der Löwen war, wie Ingolstadts neuer Trainer Thomas Oral richtig erkannte, „sehr, sehr, sehr glücklich“. Und doch bedeutet er für die Sechzger nach den Querelen der letzten Tage zumindest einen Schuss Erleichterung.
Dafür war neben Abwehrturm Aygün auch Djordje Rakic verantwortlich, der dank eines herrlichen Tores mit links in bester Mario-Gomez-Manier zum zweiten Matchwinner der Löwen avancierte. Nach seinem Tor rannte Rakic, der kurzfristig für seinen angeschlagenen Freund Sandro Kaiser in die Startelf gerückt war, euphorisch zur Ersatzbank. „Ich wollte mit allen zusammen feiern. Ich wollte auch den Ärzten danken. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Spritzen in den Rücken bekommen. Und die haben geholfen“, sagte Rakic.


Vor zwei Wochen, beim 1:3 der Löwen gegen Bochum, hatte Maurer den gesundheitlich angeschlagenen Kaiser nach 20 Minuten schon auswechseln müssen. Am Freitag meldete Kaiser sich vor dem Spiel schon ab. Da scheint jemand was gelernt zu haben.


Von der Bank aus sah Kaiser in Ingolstadt dann, wie schwer sich seine Kameraden gegen den Tabellenletzten taten. Hinterher war’s ihnen egal. „Na und“, sagte Mittelfeldspieler Stefan Aigner mit einem Augenzwinkern, „die Bayern haben ja letztens auch gegen den Tabellenletzten Augsburg nur 2:1 gewonnen.“ Auch Matchwinner Aygün gab zu: „Dass wir nach den letzten Ergebnissen nicht aufspielen würden wie der FC Barcelona, war eh klar. Wir müssen uns jetzt halt über das Ergebnis hochziehen. Jeder weiß, dass wir eigentlich mehr Qualität haben als das, was wir hier heute gezeigt haben.“ Und Maurer erkannte richtig: „Wir haben ein heißes Derby mit dem entsprechenden Glück gewonnen. Aber das haben sich diesmal alle erarbeitet.“

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