Ein Neuer für den Löwen-Nachwuchs

Marco Pezzaiuoli, der U17-Trainer des DFB, soll dem TSV 1860 München helfen, teure Talente herauszubringen - und nicht gleich wieder zu verkaufen.
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Fabian Johnson verlässt die Löwen und wechselt zum amtierenden Deutschen Meister VfL Wolfsburg
Rauchensteiner/Augenklick Fabian Johnson verlässt die Löwen und wechselt zum amtierenden Deutschen Meister VfL Wolfsburg

MÜNCHEN - Marco Pezzaiuoli, der U17-Trainer des DFB, soll dem TSV 1860 München helfen, teure Talente herauszubringen - und nicht gleich wieder zu verkaufen.

Ein wenig komisch wirkte es ja schon, als die Löwen zuletzt den neuen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums präsentierten. Auf den erfahrenen und erfolgreichen Ernst Tanner, der nach Hoffenheim gewechselt ist, folgt Jürgen Jung (33). Eine interne Lösung also. Eine, die ein auch nach Billiglösung roch.

Nun aber bekommt die Nachwuchsabteilung prominente Unterstützung. Wie die AZ erfuhr, wird Marco Pezzaiuoli, der Trainer der U-17-Nationalelf, die im April Europameister wurde, einen Vertrag als 1860-Berater unterschreiben. Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers bestätigt das auf Nachfrage. Welche genaue Funktion Pezzaiuoli bekommen werde, sei noch nicht endgültig geklärt.

Stoffers sagt: „Ich denke, dass allein die Tatsache, dass er mit uns zusammenarbeiten wird, zeigt, welch hohen Stellenwert die Jugendarbeit bei uns im Verein nach wie vor besitzt.“ Auch das Trainerteam solle vergrößert werden. Stoffers: „Wir wünschen uns, dass unsere Jugend noch erfolgreicher ist als bisher.“ Das würde die Junglöwen am Transfermarkt nur begehrter machen.

Schließlich macht 1860 mit seinen Talenten Kasse. So wechselt Sven Bender (20) im Tausch mit Antonio Rukavina nach Dortmund, sein Zwillingsbruder Lars geht 2010 nach Leverkusen. Insgesamt dürfte 1860 mit den Benders rund 4,5 Millionen Euro einnehmen und in Rukavina dazu noch einen serbischen Nationalspieler bekommen.

Trainer Ewald Lienen heißt das gut. „Wir können ja nicht die Politik der letzten Jahre einfach weitermachen, denn so erfolgreich war sie ja nicht. Die Mischung stimmte nicht. Was kam denn heraus mit lauter Jungen? Es geht nicht darum, zehn Junge aufzustellen, sondern um den Erfolg“, sagte er dem „kicker“. Und: „Wir sind nicht in der Situation, dass wir alle Talente behalten können. Für junge Spieler, die in den Kader aufrücken, gilt: Entweder sie spielen oder sie müssen irgendwann verkauft werden. Nur mit Talenten aufzusteigen, ist illusorisch!“

Der nächste Junglöwe auf dem Absprung ist Fabian Johnson, der momentan bei der U21-EM in Schweden weilt. Der Allrounder liebäugelt offenbar mit einem Wechsel in die Bundesliga, Wolfsburg ist interessiert. Doch der Meister hält den 21-Jährigen nach AZ-Informationen für zu teuer. 1860 soll zwischen 3,5 Millionen und vier Millionen Euro als Ablöse aufgerufen haben. Lienen würde Johnson gern behalten – „aber wenn es nicht anders geht, muss man doch schauen, dass sich das für den Verein lohnt."

Filippo Cataldo

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