Ein Meilenstein – aber nur, wenn es mit der Rettung klappt
München – "Ohne Bedingungen", dieser Zusatz war die entscheidende Nachricht am Montagnachmittag, als die Löwen die Lizenz für die kommende Zweitliga-Saison erhielten. "Ohne Bedingungen" heißt: Die DFL hat keine Bedenken in Sachen Wirtschaftlichkeit des TSV. Das ist auch ein Lob an die Geschäftsführer Markus Rejek und Gerhard Poschner.
Das Duo hat in den letzten Monaten zusammen mit Investoren-Vertreter Noor Basha wichtige Schritte eingeleitet, die in der aktuellen sportlichen Situation kurzfristig zwar keine Rolle spielen, mittel- und langfristig aber die Grundlage einer nachhaltigen Konsolidierung des finanziell angeschlagenen Traditionsklubs darstellen können.
Ja, Investor Hasan Ismaik hat erneut mit mehreren Millionen Euro die Lizenz gesichert. Aber: Die Gelder, die der Jordanier in seinen Klub stecken muss, um diesen überhaupt am Leben zu erhalten, werden von Jahr zu Jahr geringer. 2013/14 waren es noch neun Millionen Euro, 2014/15 knapp sechs. In der kommenden Saison werden es dem Vernehmen nach circa drei Millionen sein.
Das ist ein Verdienst Rejeks, Poschners und Bashas. Rejek und Basha haben das Schweizer Unternehmen Infront ins Boot geholt und so langfristig die professionelle Vermarktung gesichert. Derweil hat Poschner den Kader deutlich verjüngt, Großverdiener aussortiert, so die Gehaltsstruktur des Kaders der Realität angepasst – Stichwort: elf Jahre Zweite Liga – und letztlich Spieler hinzugeholt, von denen man sich eine deutliche Marktwertsteigerung erhoffen darf.
Dieser Weg der Konsolidierung steht freilich auf wackeligen Füßen. Steigt 1860 ab, war alle Arbeit für die Katz. Und man könnte fragen, ob das Führungstrio den Klub in die Dritte Liga gespart hat. Klappt es aber mit der Rettung, ist der TSV zumindest finanziell so gut aufgestellt wie seit Jahren nicht mehr. Deswegen hat Rejek mit jeder Silbe Recht, wenn er sagt: „Aktuell zählt nur der Klassenerhalt.“
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