Ein Löwen-Fan für Gebhart

Stefan Aigner kehrt aus Bielefeld zurück nach Giesing. Er soll der Löwen-Offensive auf die Sprünge helfen – und Timo Gebhart ersetzen.
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MÜNCHEN - Stefan Aigner kehrt aus Bielefeld zurück nach Giesing. Er soll der Löwen-Offensive auf die Sprünge helfen – und Timo Gebhart ersetzen.

Na klar, irgendwann sollte der Freistaat Bayern Stefan Reuter mal einen Preis verleihen. Wenn schon nicht für den sportlichen Erfolg des Löwen-Geschäftsführers, dann wenigstens für dessen Verdienste in Sachen Heimatverbundenheit. Möglicherweise wird der Franke Reuter irgendwann in die Geschichte eingehen als der Manager, der den TSV 1860 wieder zum Münchner Verein gemacht hat, zu einem Klub, bei dem Spieler tätig sind, die selbst die größten Fans des Löwens sind.

In Stefan Aigner wechselt zum 1. Januar nach Daniel Bierofka, Fabian Johnson und Benjamin Schwarz schließlich der vierte gebürtige Münchner zu den Löwen. Und mehr noch: Aigner ist ein echter Giesinger Bub. Der 21-Jährige, einst aufgewachsen zwischen Sechzger Stadion, Candidplatz und Tela Post, kehrt heim aus Bielefeld. Für Reuter ein Erfolg. Schließlich kommt so nun der nächste Offensivkicker aus der Bundesliga zurück zu 1860. Aus Liebe: „Als mein Berater meinte, dass ich möglicherweise wieder zu Sechzig wechseln könnte, habe ich ihm gesagt, dass er aufhören soll, nach anderen Vereinen zu suchen. Für mich kam nur 1860 in Frage“, sagt Aigner.

Schließlich erlernte er bei den Löwen einst das Kicken. Gerade mal vier Jahre alt war er, als sein Vater ihn zum ersten Mal zum 1860-Trainingsplatz an die Grünwalder Straße brachte. Fortan ging der junge Stefan ein paar Mal in der Woche dahin. 15 Jahre lang blieb er bei den Jung-Löwen. Von der F-Jugend bis zur A-Jugend. Und wenn er nicht selbst auf dem Rasen kickte, feuerte er die Profis an. Im Olympiastadion, im Sechzger Stadion, in der Allianz Arena. Überall dort, wo die eben gerade spielten. „Seit ich denken kann, bin ich Löwen-Fan“, sagt Aigner. Sein Vater gehört zu jenen, die den FC Bayern stets lediglich als „den anderen Fußballverein“ nennen. Trotzdem wechselte der Filius im Sommer 2006 nach Burghausen, ein Jahr später dann in die Bundesliga, zu Bielefeld. „Der Wechsel damals war richtig“, sagt er nun, „in Burghausen durfte ich sofort in der zweiten Liga spielen, außerdem hat es ganz gut getan, Erfahrung zu sammeln, selbstständig zu werden.“ Nun ist er, der sich in Bielefeld freilich nicht durchsetzen konnte, heuer lediglich zu fünf Kurzeinsätzen kam, wieder zurück, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2011. Er wird wohl Timo Gebhart, dessen Wechsel nach Stuttgart sicher scheint, ersetzen müssen. Wie Gebhart ist Aigner schließlich offensiver Mittelfeldspieler. Wobei er aber selber sagt: „Sollte Timo gehen, sehe ich mich nicht als sein Nachfolger. Ich spiele am liebsten als Rechtsaußen, auch der Trainer und der Manager sehen mich auf dieser Position. Timo ist ein Spielgestalter, den es immer wieder in die Mitte zieht, der geniale Einfälle hat.“

Aigner dagegen gilt eher als schnörkelloser Spieler. Doch Träume hat er trotzdem genügend: „Ich will mit den Löwen so schnell wie möglich in die Bundesliga“, sagt er. „Die Mannschaft ist stark genug.“ Ja, Stefan Aigner ist ein Löwen-Fan.

Filippo Cataldo

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