Ein Hochkaräter im Aufwärtstrend: Endlich geht's bei 1860-Hoffnungsträger Volland bergauf
Wie gut ist Kevin Volland noch, wie hoch sollten die Erwartungen an den Löwen-Rückehrer sein, wie sehr muss der Ex-Nationalspieler aus einem Drittliga-Kollektiv hervorstechen - und wie lange braucht er überhaupt, um annähernd zurück zu alter Stärke zu finden?
Der 33-jährige Offensivspieler des TSV 1860 sieht sich seit seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte mit einer Vielzahl an Fragen konfrontiert, die Trainer, Mitspieler, Fans wie Beobachter über einen Mann haben, der sich nach einer langen und erfolgreichen Karriere noch einen Herzenswunsch erfüllen wollte.
Bei Volland zeigt die Formkurve endlich nach oben
Unter dem Strich stehen zwei Tore und drei Assists bei 13 Einsätzen, was den Ansprüchen des Spielers wohl ebenso wenig entspricht wie denen der Anhängerschaft. Und doch liegt der gebürtige Allgäuer, wie das gesamte 1860-Kollektiv auch, im Aufwärtstrend: ein Treffer beim 4:0-Sieg im Totopokal-Viertelfinale bei Regionalligist TSV Aubstadt, eine ordentliche Leistung inklusive einen etwas glücklichen Assists gegen den 1. FC Saarbrücken (2:0).
"Wenn ich Kevin Volland sehe, er hat gegen Saarbrücken die stärkste Leistung gezeigt, seitdem ich Trainer bin", erklärte Cheftrainer Markus Kauczinski am Donnerstag im Vorfeld des Auswärtsspiels der Löwen beim SSV Ulm (Samstag, 14 Uhr). Zuvor hatte der neue TSV-Trainer gezeigt, dass er vor großen Namen keinen Halt macht und Volland, aber insbesondere Florian Niederlechner, weniger Spielzeit verschafft als zuvor unter Ex-Trainer Patrick Glöckner. Volland scheint dies gutgetan zu haben, dass sich der Erwartungsdruck ein Stück weit weniger auf seine Schultern niederlegt.
Kauczinski über Volland: "Ich weiß genau, was ich von ihm erwarten kann"
Ob Kauczinskis Sonderlob den einstigen Profi von Bayer Leverkusen und AS Monaco weiter beflügelt? "Ich habe das Gefühl, dass die ganze Mannschaft Schritte macht", sagt Kauczinski über formverbesserte Sechzger.
Überhaupt scheint der neue Übungsleiter einen guten Weg gefunden zu haben, die Erwartungen an einen einzelnen Spieler erst einmal zu dämpfen. "Kevin hat kaum gespielt bei Union wegen seiner Knieverletzung. Ich weiß genau, was ich von ihm erwarten kann und was nicht", hatte Kauzcinski Anfang November über den Marktoberdorfer erklärt und angedeutet, dass Volland die nötige Power für 90 Minuten fehlt.
Seitdem hat er seinen Offensivkünstler zwar im Gegensatz zu Niederlechner nicht aus der Startelf verbannt, aber jedes Mal früher vom Feld geholt. Damit gilt wohl auch für Ulm: Vollgas nur so lange, wie Volland eben kann.

