Die Volland-Show
Der Jungstar begeistert beim 3:1 gegen Union mit zwei Toren und einer Vorlage. Die Löwen durch den Sieg nun auf Rang vier.
München - Am liebsten wäre Kevin Volland seinen Mitspielern noch viel öfter um den Hals gefallen. Wer dem jungen Gipfel-Stürmer nach dem 3:1 der Löwen gegen Union Berlin in die Quere kam, der wurde erst mal herzlich gedrückt. Zwei Tore und eine herrliche Vorbereitung für Stefan Aigners 3:1 steuerte der U20-Nationalspieler zum vierten Heimsieg hintereinander zu. „Heute hat einfach alles gepasst", sagte der 19-Jährige nachdem er dafür gesorgt hatte, dass 1860 nun wieder auf Platz vier gesprungen ist. „Wir haben heute Vollgas gegeben. Das war sehr gut", meinte er weiter.
Eigentlich waren die Löwen vor 22 500 Zuschauern geschwächt in die Partie gegangen, im Abschlusstraining hatte sich Antonio Rukavina am Oberschenkel gezerrt und stand nicht zur Verfügung. Anstatt dem zu Beginn der Saison schwächelnden Dennis Malura eine neue Chance als Rechtsverteidiger zu geben, berief Trainer Reiner Maurer überraschend den lange verletzten und erst seit wenigen Tagen wieder trainierenden Stefan Buck in die Mannschaft – eine riskante Entscheidung.
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Und so dauerte es auch bis zur 17. Minute, ehe das Spiel richtig Fahrt aufnahm. Zwei mal innerhalb einer Minute scheiterte Kapitän Benny Lauth – erst nach einem Sololauf, dann per Kopf – doch nun waren die Sechzger im Spiel. Und wie: Nach einem tollen Angriff über Dominik Stahl und Stefan Aigner donnerte Kevin Volland eine Volleyabnahme zum 1:0 für die Löwen ins Netz (22.). Doch die Freude über die Führung hielt nur zwei Minuten, schon kurz darauf ließ sich Schindler beim Kopfballduell von Unions Sturmtank John Jairo Mosquera überlisten – der Kolumbianer traf aus kurzer Distanz zum Ausgleich (24.) und schockte die Löwen damit so sehr, dass die bis zur Pause selbst kaum noch was Anständiges zu Stande brachten. Und froh sein mussten, dass die konterstarken Berliner nicht noch ein zweites Tor schossen.
Nach Wiederbeginn wirkten die Löwen aber wie ausgewechselt. Auf einmal kombinierten sie blitzartig, attackierten die Berliner mit bissiger Leidenschaft und überrumpelten Union damit derart energisch, dass das Spiel schnell entschieden war. Erst nahm Lauth dem Berliner Christoph Menz den Ball ab und legte ihn dann mit großer Übersicht quer zu Volland, der lässig zum 2:1 einschob (53.), und dann – als die Löwen-Fans noch voll am Jubeln waren – legte Volland noch einen drauf und hob eine punktgenaue Flanke auf den Kopf von Aigner, der zum 3:1 einnickte (54.). Als Maurer nach 71 Minuten Manuel Schäffler für Volland brachte, ging ein tosender Applaus durch die Arena.
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