"Leistung ist noch nicht top": TSV 1860 schielt nach oben, bleibt aber vorsichtig
Dreizehnter waren die Löwen nach dem zehnten Spieltag, bevor Markus Kauczinski die Sechzger übernommen hat. Danach ging, bekanntlich nicht ohne zwei Auswärts-Rückschläge, die weiß-blaue Aufholjagd los: Elfter. Zehnter. Achter.
Aufholjagd in die obere Tabellenhälfte
Nach dem mühsamen, aber verdienten 3:1-Heimsieg des TSV 1860 gegen den 1. FC Schweinfurt 05, dem dritten Sieg in Serie, haben sich Kauczinski und seine Mannschaft, die vor Beginn der Saison 2025/26 unter Ex-Coach Patrick Glöckner in einer Trainerumfrage bekanntlich zum Top-Favoriten der Dritten Liga gekürt, zumindest einmal wieder in die obere Tabellenhälfte manövriert. Die Löwen auf der Pirsch.
"Vorsichtig können wir ein bisschen gucken, aber noch nicht so viel", sagte Löwen-Innenverteidiger Siemen Voet mit einem Grinsen im Gesicht – und einer deutlichen Warnung in seinen folgenden Worten: "Wir haben gesehen, unsere Leistung ist noch nicht top. Wir nehmen die drei Punkte, aber wir können uns weiter verbessern. Vorsichtig können wir vielleicht ein bisschen gucken, aber noch nicht zu viel."
Derby-Sieg trotz Startschwierigkeiten
Im bayerischen Derby gegen die mit nur sechs Zählern abgeschlagenen, aber sichtlich nicht derart unterlegenen Schnüdeln verschliefen die Blauen den Beginn, kämpften sich aber ins Spiel und bogen es mit zwei von den Torjägern Patrick Hobsch und Sigurd Haugen erwirkten Eigentoren durch Doktorczyk (33.) und Meißner (57.) sowie Marvin Rittmüller (69.) zu ihren Gunsten um. Tranziskas zwischenzeitlicher Ausgleich Sekunden vor der Pause konnte Sechzig nur kurzzeitig schocken. "Das 1:1 kurz vor der Halbzeit ist immer sehr, sehr ärgerlich. Von der Psychologie her ist das ein schlechter Zeitpunkt, um einen Gegentreffer zu kassieren", sagte "Magentasport"-Pausengast Tunay Deniz.
Kauczinskis Halbzeitansprache zeigt Wirkung
Chefcoach Kauczinski zeigte sich ebenfalls "nicht zufrieden" damit, wie sich der TSV in der ersten Hälfte hatte den Schneid abkaufen lassen, lobte aber die beiden "erzwungenen Eigentore" und den Gegner: "Wir haben ein hartes Spiel erwartet, Schweinfurt hat uns wirklich alles abverlangt."

"In der Halbzeit war das Thema, wie wir es schaffen, besser nachschieben, besser auf die zweiten Bälle gehen und natürlich auch insgesamt besser nach vorne spielen – und das haben wir gemacht", erkannte Kauczinski über die Mischung aus seiner fruchtenden Kabinenansprache und einer Löwen-Elf, die ihre Überzeugung wiedergefunden hat.
Ziel: Weitere Siege und Anschluss an die Spitze
Das Tabellenbild kommt nach zuletzt neun Zählern aus drei Partien ungleich erfreulicher daher als vor einigen Wochen: 1860 belegt mit 27 Punkten Platz acht, der Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt nur noch vier Punkte. Geht es nach dem einmal mehr torgefährlichsten Löwen Sigurd Haugen, sammelt der TSV "hoffentlich" auch zwei Siege am kommenden Samstag beim FC Ingolstadt (14 Uhr) und im Hinrunden-Schlussakt gegen den SC Verl ein (20. Dezember, 16.30 Uhr).
"Man sieht in den Heimspielen und auch in Ulm, wo wir 90 Minuten lang unseren Mann stehen, dass wir jetzt gefestigt sind in dem, was wir tun", sagte Deckel-Draufmacher Rittmüller und stellte Sechzigs Mentalität und Kampfgeist in den Vordergrund: "Wir wissen, was es bedeutet in dieser Liga, zu verteidigen. Darauf können wir weiter aufbauen." Ob sich der TSV damit auch noch weiter heranpirschen kann an die Spitzenplätze der Liga!?

