Die Leiden des Präsidenten

Nach der Derby-Pleite gegen Fürth: Löwen-Chef Dieter Schneider, der weiter aus dem Amt gedrängt werden soll, beneidet Greuther-Boss Hack.
Marco Plein |
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1860-Präsident Dieter Schneider hofft auf Besserung bei den Löwen.
sampics/AK 1860-Präsident Dieter Schneider hofft auf Besserung bei den Löwen.

Löwen-Chef Schneider, der weiter aus dem Amt gedrängt werden soll, beneidet Fürth-Boss Hack.

MÜNCHEN - Das heftige 1:4 der Löwen gegen Greuther Fürth war schon längere Zeit abgepfiffen, als Dieter Schneider sich noch intensiv mit Helmut Hack, dem Präsidenten der Franken, unterhielt. Zwischen den beiden ging es um Vereinsführung, um Werte, um Moral, um langfristige Ziele. Schneider beneidet seinen Kollegen dafür, dass er in dessen Geschäftsstelle ein harmonisches Miteinander entwickelt hat, von dem sie bei 1860 nur träumen können. Als die beiden später aufstanden und sich die Hand schüttelten, erfüllte Schneider erst mal diverse Autogrammwünsche der Fans. Der 64-Jährige ist beim Anhang so beliebt wie eh und je.

Es ist eine verrückte Welt bei Sechzig: Schneider steht bald ein Jahr nach der spektakulären Rettung des Klubs noch immer als populäres Oberhaupt im Rampenlicht, am Samstagabend trat er schon wieder bei einem Fanklub auf. Und doch soll der Präsident aus seinem Amt gedrängt werden. Noch immer steht die Drohung von Investor Hasan Ismaik, kein weiteres Geld bei 1860 zu investieren, so lange Schneider noch da ist. „Es gibt Leute, deren Phantasie gegen Schneider keine Grenzen kennt”, sagte eine 1860-Führungsperson der AZ. Und damit meinte er nicht nur die Investorenseite.

Offiziell gibt Schneider es nicht zu, doch seine Gedanken kreisen seit Wochen um die eigentlich ungeheuerliche Forderung und die internen Querelen bei 1860. Nach AZ-Informationen hat er zuletzt sogar überlegt, seine jahrelange Sponsorentätigkeit – Schneider steckt eine großzügige sechsstellige Summe in den Klub – zu beenden. „In Fürth sieht man, was Zusammenhalt auf allen Ebenen bewirken kann. Was eine Mannschaft, in der ganz altmodisch einer für den anderen einsteht, bewirken kann. Das sollte man sich vor Augen führen, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen”, sagte Schneider nur.

Zumal er noch immer hofft, dass man sich endlich zusammenrauft. Unter der Woche gab Geschäftsführer Robert Schäfer bekannt, dass man auch 2012/2013 mit einem selbst gestemmten Mannschafts-Etat von 6,4 Millionen plant – Darlehen von Ismaik sind vorerst nicht eingeplant. Schneider dazu: „Wir befinden uns über eine Lösung im Gespräch. Wir haben Mitte März, da gibt es viel Zeit, über alles zu reden. Nichts hält uns davon ab, unsere Planungen so zu gestalten, dass wir nächstes Jahr ein starkes Team beisammen haben. Die nächsten Wochen werden dabei entscheidend sein."

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