DFB-Pokal: Elferschießen vorm "heißen Kampf"

Die Löwen haben großen Respekt vor Pokalgegner Heidenheim. „Es ist eines der härtesten Lose”, sagt Ex-Kapitän Benny Lauth über den Drittligisten. Und Trainer Alexander Schmidt ergänzt sogar: „Wir sind nicht der Favorit”
München Am Sonntag wollen die Löwen die Saison auch richtig eröffnen: Ab elf Uhr findet am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße das alljährliche Fanfest statt.
Klar, dass „wir da lieber feiern wollen, statt mit gesenkten Köpfen zu kommen. Das ist echt sauwichtig”, sagt Trainer Alexander Schmidt – und spricht es gleich an: Vor dem Fest müssen die Löwen am Freitag erstmal die zweite Pokalrunde erreichen. Und der Gegner, Drittligist Heidenheim, ist ein richtig schwerer Brocken. Die Schwaben sind „Top-Favorit auf den Aufstieg in die zweite Liga” (1860-Sportchef Florian Hinterberger); „Heidenheim ist ein gefühlter Zweitligist” (Verteidiger Christopher Schindler); „das ist eines der härtesten Lose, die wir kriegen konnten” (Benny Lauth). So ähnlich tönt es allenthalben bei den Löwen, die mächtigen Respekt zu haben scheinen vor dem Ausscheiden in Runde eins.
„Das ist eines der schwereren Lose. Wir wissen, dass es eng werden kann. Wir müssen den Kampf annehmen und nicht hergehen und sagen, dass wir Favorit sind”, sagt Schmidt. Wo ist das Selbstvertrauen, mit dem 1860 in die Zweitligasaison gestartet ist? Schließlich fühlt man sich selbst ja als reif für den Bundesliga-Aufstieg. Wie groß ist die Angst vor einem Aus in Runde eins und der Blamage im Pokal?
Stärke: „Heidenheim hat eine gute Mannschaft, die einem Bundesliga-Team Paroli bieten könnte”, sagt Schmidt. Vor zwei Jahren warf Heidenheim Werder Bremen aus dem Pokal, Heidenheims Coach Frank Schmidt glaubt, dass 1860 für Heidenheim schlagbar sei, wenn seine Mannschaft einen guten Tag erwische. Im Tor steht bei den Schwaben übrigens Ex-Bayer Rouven Sattelmaier, in der Viererkette verteidigt links der bei den Löwen vorletzte Saison nach nur drei Spielen fallen gelassene Dennis Malura. Gerade er ist heiß auf eine Revanche. Schmidt ist dennoch „felsenfest” vom Weiterkommen überzeugt, erwartet aber „einen heißen Kampf”. Bei dem Benny Lauth spielen wird. „Wer Tore schießt, bleibt in der Mannschaft”, sagt Schmidt über den Ex-Kapitän.
Elfmeterschießen: Wie wenig man die Heidenheimer unterschätzt, zeigt aber auch die Tatsache, dass die Löwen schon am Mittwoch Elfmeter geübt haben. „Ich habe unsere Elfmeterschützen bereits festgelegt und habe mir auch die Elfmeterschützen von Heidenheim angesehen und uns mit den Statistiken aller möglichen Schützen auseinander gesetzt. Wir sind gut vorbereitet”, sagt Schmidt.
Finanziell: 1860 hat nur mit den Einnahmen aus der ersten Pokalrunde geplant, ein Ausscheiden wäre also kein finanzieller Gau. Allerdings: Richtig Geld verdienen – und mit den Zusatzeinnahmen möglicherweise im Winter nochmal verstärken – kann nur, wer weiterkommt. Für das Erreichen der zweiten Runde gibt es rund 300000 Euro. „Aber natürlich wollen wir in erster Linie aus sportlichen Gründen weiterkommen”, sagt Geschäftsführer Robert Schäfer. Doch auch er baut schon vor: „Ich würde ein Ausscheiden nicht überbewerten und glaube nicht, dass es die Stimmung komplett zerstören würde”, sagt er. Aber der Stimmung zuträglich wäre ein Ausscheiden eben auch nicht.