Des Löwen erste Pirsch: Volland, Niederlechner und Co. legen beim TSV 1860 los
57, 58, 59, 60! So beginnt bekanntlich der „Sechzger-Marsch“. Vor der Saison 2025/26 dürfte die Vorfreude bei vielen Löwenfans besonders groß sein: Endlich geht's wieder los!„Sowas habe ich in diesem Ausmaß noch nicht erlebt. Es berührt einen“, sagte Patrick Glöckner, Cheftrainer des TSV 1860 über den euphorisierenden Trainingsauftakt (1100 Besucher).
Aufstiegsträume hin oder her – Glöckner sprach etwas Tiefergehendes, etwas Größeres an als bloße Ergebnisse des Fußballs: „Du kuckst den Fans in die Augen, die freuen sich, vor allem die Kinder – unser Auftrag ist es, die Menschen ringsum glücklich zu machen. Deswegen macht der Job so viel Spaß.“
Spaßfaktor im Vordergrund
Der Spaßfaktor – das ist es, was nebst der selbstverständlichen, harten und schweißtreibenden Arbeit in den ersten beiden Testspielen der Löwen sowohl für die Fans, als auch für die Spieler im Vordergrund stehen soll: Am Samstag um 14 Uhr wartet Bezirksligist TSV 1862 Grafenau auf den TSV, am Sonntag empfängt der A-Klassist TSV 1925 Weyarn 1860 (14 Uhr). Alle Löwen-Akteure sollen dabei etwa 45 Minuten zum Einsatz kommen. Das Wochenende steht also ganz im Zeichen des Löwen erster Pirsch.
Rückkehrer im Fokus
Die Duelle mit Grafenau und Weyarn sind auch und gerade für Sechzigs Ballermänner interessant: Wann und wo lässt sich sonst durch Schützenfeste und jede Menge Tore gleich einmal so gut warmschießen wie gegen niederklassige Gegner? Allen voran Kevin Volland und Florian Niederlechner, Sechzigs umjubeltes Rückkehrer-Duo, wird erstmals mit dem Löwen auf der Brust auf dem Rasen stehen.
„Kevin hat mit den besten Fuß gehabt in der Ersten Liga, auch international der Hammer, seine linke Klebe“, schwärmte Glöckner, auch Niederlechner sei „vom Gesamtpaket her einfach ein geiler Spieler“. Das Duo habe mächtig „Spielintelligenz und eine starke Auffassungsgabe“, weshalb sich von selbst verstehe, dass „wir sie dominant einsetzen“ wollen. Auch den Kritikern, die Volland (32) und Niederlechner (34) für zu alt und Volland nach seiner schweren Knieverletzung vielleicht nicht mehr im Vollbesitz der geschilderten Kräfte sehen, wollen es die Herzens-Löwen beweisen.
Konkurrenzkampf in der Offensive
Und dann wäre da ja auch noch Patrick Hobsch: Mit neuer Frisur und abrasiertem Schädel will der Top-Torjäger der Vorsaison (elf Treffer) den Konkurrenzkampf mit dem schier übermächtigen Duo annehmen. Glöckner hat da eine glasklare Meinung. „Warum soll er sich verstecken? „Er hat auch seine Tore gemacht und es gibt die Möglichkeit, mit zwei Stürmern zu spielen. Es gibt auch die verschiedensten Situationen im Spiel, die sich stets verändern.“Mit anderen Worten: Das 3-5-2-System, Rotation, Verletzungen und Teilzeit-Arbeit sollen auch dem Sohn von Sechzigs Ex-Bundesligatorjäger Bernd Hobsch reichlich Möglichkeiten verschaffen, das Runde ins Eckige zu schießen oder zu köpfen: „Es geht erstmal darum, die Vorbereitung zu schaffen und zu sehen, wer den besten Eindruck macht.“
Neue Gesichter mit Potenzial
Aus der absoluten Underdog-Position kommt noch ein Mann, den viele noch gar nicht richtig auf dem Schirm haben, der aber auch seine Qualitäten hat und zeigen will, dass er es auch in der Dritten Liga drauf hat: Justin Steinkötter. „Justin ist ein sehr interessanter Spieler, der mit seiner Art zu spielen und seiner Mentalität hervorragend zu uns passt“, meinte Geschäftsführer Christian Werner über den 25-jährigen, laufstarken Knipser, der Drittliga-Erfahrung besitzt und zuletzt für Regionalligist TSV Steinberg 20 Tore und sechs Assists lieferte: „Mit 25 Jahren ist er bereit, einen neuen Anlauf in der Dritten Liga zu nehmen.“
An dieser Stelle bleibt nur noch, den restlichen Anfang vom Sechzger-Marsch zu zitieren: „57, 58, 59, 60, ja so klingt's im Chor, 57,58,59, 60 – und schon gibt's ein Tor!“
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