"Derartige Aussage niemals getätigt": Dulic-Berater reagiert auf Mang-Vorwürfe

Präsident Mang kritisiert Ex-1860-Boss Werner für eine (angebliche) Einschätzung von Junglöwe Dulic – prompt reagiert dessen Berater in der AZ: "Sean hat eine derartige Aussage niemals getätigt."
Matthias Eicher
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Jungnationalspieler des TSV 1860: Sean Dulic.
Jungnationalspieler des TSV 1860: Sean Dulic. © IMAGO/Ulrich Wagner

Zwei Spiele, zwei Kantersiege, 11:0 Tore: Sean Dulic, der sowohl bei der 6:0-Gala der U20-Nationalelf gegen Rumänien, als auch beim 5:0-Triumph über Italien eingewechselt worden ist, arbeitet auch in der Drittligapause an seinem kometenhaften Aufstieg.

Beim 1860 ist der Junglöwe bekanntlich als kampfstarker und schneller Abwehrakteur zum Stammspieler gereift – und nun zu seinem Leidwesen zum Spielball vereinspolitischer Querelen geworden.

Mang kritisiert Ex-Sportboss Werner

Gernot Mang, Vereinspräsident des TSV 1860, hat am Samstagabend auf dem AZ-Sofa gesessen und Rede und Antwort zu Fragen über "Münchens große Liebe" gestanden. Der neue Oberlöwe hat dabei auch am Beispiel von Dulic harsche Kritik an Ex-Boss Christian Werner geübt.

"Ein Geschäftsführer davor hat im Sommer zu ihm gesagt, du kannst nicht mal Regionalliga spielen", berichtete Mang von einer angeblichen Einschätzung Werners zum 20 Jahre alten Verteidiger, um dem im Oktober entlassenen Sportchef schließlich vorzuwerfen: "Also dann sieht man mal, wie das sportliche Verständnis ist – und der hat jetzt einen Marktwert von einer Million. Der spielt jetzt in der U-Nationalmannschaft!"

Bis September 2025 Sport-Boss beim TSV 1860: Christian Werner.
Bis September 2025 Sport-Boss beim TSV 1860: Christian Werner. © sampics

Werner möchte sich zu Mangs Vorwürfen nicht äußern

Gegen diese Darstellung regt sich nun Widerstand. Der Dulic-Dissens. "Wir möchten – auch nach Rücksprache mit dem Spieler – bekräftigen, dass Sean Dulic eine derartige Aussage niemals getätigt hat", erklärte Laurent Burkart von Dulics Beratungsagentur "B360 Sports" der AZ proaktiv und zeigt sich irritiert über die mutmaßlich von Dulic transportierten Worte: "Der Spieler ist absolut professionell und es ist überhaupt nicht seine Art, in irgendeiner Weise jemanden öffentlich zu kritisieren oder gar nachzutreten."

Darüber hinaus erscheint der Agentur fragwürdig, wieso ausgerechnet Dulic, dessen Werdegang bei 1860 als Musterbeispiel des Aufstiegs eines Junglöwen bis zu den Profis gilt, sich mit solchem Ärger Luft gemacht haben soll: "Er ist Stammspieler geworden, hat sich mit nunmehr sechs Spielen in der Junioren-Nationalelf etabliert und hat bei 1860 trotz anderer lukrativer Angebote kürzlich einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Er ist sehr glücklich über seinen bisherigen Werdegang und hat dementsprechend überhaupt keinen Grund, bei 1860 jemanden zu kritisieren."
Ex-Boss Werner wollte sich auf AZ-Anfrage zu den Vorwürfen Mangs nicht äußern.

Präsident des TSV 1860: Gernot Mang.
Präsident des TSV 1860: Gernot Mang. © IMAGO/Oryk HAIST

Dulic-Vertrag ohne Ausstiegsklausel beim TSV 1860

Man kann sich tatsächlich fragen, was Mang mit seiner Aussage bezwecken wollte: Schließlich haben es 1860 und in diesem konkreten Fall ausgerechnet der von ihm ins Visier genommene und kürzlich freigestellte Geschäftsführer Werner geschafft, Dulic mit einem nach AZ-Infos angemessenen, aber relativ günstigen Neu-Vertrag über drei Jahre auszustatten – ohne Ausstiegsklausel.

Kurzum: Für 1860 ist das ganz im Gegensatz zum Verlust anderer Junglöwen-Juwelen wie Marius Wörl (einst ablösefrei gegangen) ein guter Deal, der den klammen Vereinskassen in absehbarer Zeit im Falle eines Abgangs wohl eine hohe sechs- oder sogar siebenstellige Summe einspielen dürfte.

Dulic hatte bereits ein Angebot aus Belgien vorliegen

Nach AZ-Infos hatte der TSV kürzlich sogar schon ein Angebot aus Belgien über 600.000 Euro vorliegen – und sich in Absprache mit dem Spieler in trauter Einigkeit gegen einen Wechsel entschieden.

Was die von Mang ebenfalls kritisierten Abgänge der beiden Ex-Löwen von Lukas Reich und Tim Kloss angeht, musste 1860 Abstriche machen, was das berühmte Erwartungsmanagement angeht: Reich wechselte für eine halbe Million Euro zu Zweitligist Greuther Fürth, wo sich der Außenverteidiger allerdings noch schwertut, Fuß zu fassen.

Dulics Marktwert liegt bei einer Million Euro

Kloss ging ablösefrei zu Drittliga-Rivale Viktoria Köln und überzeugt dort mit 14 Einsätzen und drei Toren. Während Reichs Ablöse in einer ordentlichen Größenordnung lag, war Kloss ablösefrei gegangen, nachdem er ein Angebot von 1860 abgelehnt hatte.

Dulic schraubt dagegen beim TSV und in der U20-Auswahl des DFB an seinem Marktwert (laut "transfermarkt.de" aktuell eine Million Euro) – und lässt sich hoffentlich auch nicht vom ganz normalen Wahnsinn der Sechzger-Scharmützel beirren.

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  • Kaiser Jannick vor einer Stunde / Bewertung:

    "...lässt sich hoffentlich auch nicht vom ganz normalen Wahnsinn der Sechzger-Scharmützel beirren."

    Nicht dass wir schon genug Theater mit dem Tabellenstand und der fehlenden Kampf- und Spielkutur hätten. Aber die einzigen, die hier aus einer Mücke wieder einen Elefanten machen, sind die Herren der Presse. Vermeintliche Unruhe ist halt besser für die Clicks.

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