Der Präsident trommelt für Sechzig

Dieter Schneider zum Löwen-Boss gewählt. Er sucht immer noch einen weiteren Vize
F. Cataldo, M. Plein |
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Sein erster Weg führte ihn zu den Fans - Dieter Schneider betätigt sich als Trommler.
Rauchensteiner/augenklick Sein erster Weg führte ihn zu den Fans - Dieter Schneider betätigt sich als Trommler.

München - Nur einen Satz sagte ihm seine Gattin, als die Löwen ihn fragten, ob er seine Arbeit für den Klub auch mit dem höchsten Amt verbinden wollte. „Du machst das schon, Schatzi", meinte Gipsy Schneider. Und Dieter machte. Gestern Abend wählte der 1860-Aufsichtsrat vor dem 1:1 gegen Düsseldorf den bisherigen Schatzmeister Schneider einstimmig zum 32. Löwen-Präsidenten. Der 63-Jährige folgt damit auf Rainer Beeck, der das Amt nach zweieinhalb Jahren aus familiären und beruflichen Gründen zurückgegeben hat.

Während Beeck, der vorerst auch kein anderes Amt bei 1860 übernehmen wird, vor Spielbeginn im Business-Club der Arena saß und mit Sponsoren-Vertretern und Aufsichtsräten sprach, ging Schneider erst einmal zu den Fans in die Kurve. Durch den Zaun hindurch schüttelte er Hände und plauderte. Als ihm ein Anhänger eine Trommel reichte, schlug er ein paar Mal drauf. „Ich bin ein Fan, das sind unsere Fans. Die haben das verdient, dass ich da hingehe", begründete der Indersdorfer Unternehmer seinen Amtsantritt in der Kurve.

„Wer A sagt, muss auch B sagen"

Oben stand derweil Gipsy, in der Hand eine Zigarette, im Blick ihr Mann in der Kurve. „Er hat heute den ganzen Tag noch nichts gegessen, ich mach’ ihm gleich mal ein Brot, damit er was hat, wenn er gleich hochkommt”, sagte sie. An den Gedanken, dass ihr Mann nun Präsident ist, schien sie sich schon gewöhnt zu haben. „Wer A sagt, muss auch B sagen. Wenn er etwas macht, dann richtig", sagte sie. Als First Lady des TSV 1860 sehe sie sich nicht, Gipsy bleibt lieber Fan. Noch ein bisschen leidenschaftlicher als ihr Mann sei sie auf der Tribüne.

Was gar nicht schlecht sein muss. Dieter Schneider muss künftig schließlich auch repräsentieren.

Verzichten muss er vorerst aber auf einen zweiten Vizepräsidenten neben Franz Maget. Obwohl Schneider in letzten Tagen viel Zeit dafür aufgebracht hatte, einen Nachfolger für sich selbst als Vizepräsident und Schatzmeister zu finden, hatte er nur Absagen geerntet. Die gefragten Meisterlöwen, wie Fredi Heiß und Manfred Wagner fühlten sich zu alt, Aufstiegsheld Thomas Miller lehnte dankend ab. „Weil das Amt des Vizepräsidenten ein sehr bedeutendes ist, werden wir uns mit der Suche noch ein paar Wochen Zeit nehmen", erklärte Schneider darum am Montag.

Was auch beim Aufsichtsratsboss Otto Steiner auf Zustimmung stieß. „Ich halte das für sinnvoll. Die Zeit der Schnellschüsse und des Aktionismus' bei 1860 gehören der Vergangenheit an", sagte er. Maget wird vorerst die Aufgabe als Schatzmeister kommissarisch übernehmen.

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