Der Facebook-Investor - Ismaik schreibt wieder

München - Hasan Ismaik hat ja kürzlich die Welt der Sozialen Medien für sich und seine Zwecke entdeckt. Am 6. Januar veröffentlichte der Investor einen Brief an die Fans des TSV 1860, um seine Sicht der Dinge klarzustellen. Jetzt, am Wochenende, kamen die nächsten Botschaften. „Es gibt Fragen, die ich mir immer wieder stelle und die Antworten darauf suche“, schrieb der Jordanier am Samstag über seinen Account „Ismaik1860“ bei Facebook und Twitter, er versah seine auf löwen-blauem Hintergrund gebettete Nachricht mit einem Doppelpunkt – um zu signalisieren: Fortsetzung folgt.
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Die erste Frage folgte prompt nur eine Stunde später: „Wie kann es sein, dass ein traditionsreicher Verein, wie der Löwenverein, sich permanent in einer gefesselten Lage befindet, wobei ihm alle möglichen Befreiungsinstrumente zur Verfügung stehen?“ fragt sich der schwerreiche Unternehmer öffentlich und nicht ganz orthografisch korrekt. Und meint mit den „Löwen-Fesseln“ wohl die unrentable Allianz Arena inklusive der Mietverträge bis 2025. Tags darauf folgte Ismaik-Post Nummer zwei: „50 Millionen Euro in den letzten vier Jahren und viele Millionen davor dennoch ging es mit dem Verein bergab und jetzt steuern die Löwen Richtung dritte Liga!“, sorgt sich der Hauptgesellschafter um sein Investment. Beide Werke hat er durchnummeriert, Nummer drei dürfte schon aufs versenden warten.
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Antworten von den Löwen bleiben bisher aus. Präsident Peter Cassalette ist zwar mittlerweile von seinem fünftägigem Trip zu Ismaiks Firmensitz in Abu Dhabi zurück, die Erkenntnisse des Meetings werden aber erst am Montagnachmittag in einer Sitzung intern diskutiert. An welche Bedingungen Ismaik weitere Investitionen knüpft, bleibt also noch abzuwarten. 1860 wartet nicht nur auf die versprochene Million Euro für neue Spieler, man fragt sich auch, ob die durch den Verkauf von Marius Wolf an Hannover 96 erzielte Ablösesumme von rund 1,5 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen) in Winter-Verstärkungen investiert werden kann – von dem Millionen-Loch im März, um die Lizenz für die kommende Saison zu sichern, ganz zu schweigen.
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Sportchef Oliver Kreuzer äußerte sich am Rande des Sparhandy-Cup in Gummersbach, wo 1860 wie am Donnerstag in Neu-Ulm Dritter wurde, zumindest über sein Business, das ebenfalls von der Gnade des Geldgebers abhängt: die Kaderplanung. Zwischen Ismaik und ihm herrsche „kein direkter Kontakt“, aber Cassalette habe ja mit dem 39-Jährigen gesprochen: „Wir sind gespannt, was er uns am Montag zu berichten hat. Wir glauben, dass er mit positiven News zurückkehrt“, sagte Kreuzer Sport1. „Wir wissen, dass es Hilfe aus Abu Dhabi gibt – in welcher Form auch immer.“ Kreuzer bleibt gelassen: „Das Transferfenster schließt am 31. Januar - wir haben noch ein paar Tage Zeit.“ So manche Facebook-Nachricht von Ismaik dürfte also schneller eintrudeln als ein neuer Spieler.