"Das war schon echt Gänsehaut": Hiller-Nachfolger Dähne überzeugt beim TSV-1860-Debüt

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Er flog und flog und flog. Eine Flugeinheit spektakulärer als die andere. Man dachte fast, Thomas Dähne würde an jenem Freitagabend seine Fluglizenz machen. Doch eigentlich bewahrte der Keeper den TSV 1860 nur vor einer Auftaktpleite gegen Rot-Weiss Essen (1:1): Auch wichtig. Sehr wichtig sogar. "Wenn wir in der ersten Hälfte mit 0:2 hinten sind, können wir uns nicht beschweren", resümierte Dähne nach seinem Löwen-Pflichtspieldebüt.
TSV 1860 München: Dähne pariert gegen Essens Moustier stark
Und hatte damit recht. Nicht jeder Torwart in der Dritten Liga lenkt den satten Schuss von RWE-Kicker Tom Moustier (34.) über die Latte. Während seine Vorderleute gerade vor dem Seitenwechsel mit dem Turbo-Sturm der Hausherren ordentlich Probleme hatten, war an Sechzigs neuer Nummer eins in der Regel Endstation. Einzig beim frühen Tor von José-Enrique Rios Alonso war Dähne machtlos.
"Es ist blöd gelaufen", sagte der 31-Jährige in seinem sympathischen Bayerisch. Eigentlich hatte Dähne mit einem starken Reflex die Situation schon bereinigt, dann kam der Ball aber doch nochmal ins Getümmel und er bekam aus kurzer Distanz seine Pranke nicht mehr dran. Aber der Oberaudorfer hat ja noch 37 Mal in dieser Drittliga-Saison Zeit, die weiße Weste zu halten.
TSV-1860-Keeper: "Darauf kann man aufbauen"
Wie Dähne seinen Auftritt selbst bewertet? "Ich finde es Ordnung für mein Debüt in der Dritten Liga", meinte der Nachfolger von Urlöwe Marco Hiller: "Ich habe noch Luft nach oben, aber auf dem kann man aufbauen." Bescheiden. Oder Sport-Boss Christian Werner hat einfach einen neuen Keeper-Perfektionisten verpflichtet. Fest steht: Der studierte Sportwissenschaftler scheint ein gutes Händchen gehabt zu haben.
Und auch das nötige Wissen. Werner schrieb seine Doktorarbeit unter dem Titel "Leistungsstruktur und Leistungsfaktoren des Torwartspiels im modernen Fußball". Sollte es darin auch um Flugeinheiten von Torhütern gehen, könnte man die ein oder andere Rettungstat gegen RWE als Muster aufführen. Übrigens: Eine große Umstellung von der Bundesliga in die Dritte Liga zu gehen, war es für Dähne nicht.

Dähne schwärmt von den Löwen-Fans
"Du musst trotzdem 90 Minuten online sein", erklärte der Schlussmann des TSV 1860: "Es war jederzeit so, dass das Spiel in jede Richtung hätte kippen können." Wobei eine Sache, die war dann doch anders. Die Atmosphäre. "Ich muss sagen, die Stimmung hier war brutal", schwärmte Dähne von den Sechzig-Anhängern: "Chapeau an unsere Fans, die hier mit knapp 3000 Leuten zum Auswärtsspiel kamen. Das war schon echt Gänsehaut."
Die gaben die lobenden Worte über die Sozialen Medien an Dähne zurück, feierten ihn für seine Aktionen. Es scheint sogar, als hätte er das Potenzial zum Fanliebling.
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