Das sagt Ex-Löwe Thomas Riedl vor dem Drittliga-Start des TSV 1860 München in Kaiserslautern

Ex-Profi Thomas Riedl (42) spielte sowohl für die Löwen (1999 bis 2001) als auch für den 1. FC Kaiserslautern (1994 bis 1999 und 2001 bis 2006).
Herr Riedl, am Samstag empfängt der 1. FC Kaiserslautern den TSV 1860. Fernseh-Pflichtprogramm für Sie als Ex-Spieler beider Klubs, oder sind Sie auf dem Betzenberg?
THOMAS RIEDL: Absolutes Pflichtprogramm und für mich ein Auftakt mit Bundesligacharakter! Ich kann nur leider nicht, da ich mit meiner Mannschaft, der Fritz-Walter-Jugend, beim Sportfest in Idar-Oberstein zugesagt habe. Dumm gelaufen (lacht) – aber ich werde hoffentlich auch so ein bisschen was mitkriegen.
Ihr Herz dürfte als gebürtiger Lauterer für den FCK schlagen.
Klar, dort stamme ich her, dort bin ich verwurzelt und habe einen ganz anderen Bezug. Aber nichtsdestotrotz verfolge ich meine alten Vereine und die Löwen besonders gerne. Ich hatte dort eine geile Zeit. Nicht nur wegen dem Siegtor im Derby gegen die Bayern (1999; d. Red.), das für meine Beliebtheit bei den Fans sicher nicht das Schlechteste war. Sagen wir's doch so: Lautern wünsche ich jetzt einen Heimsieg, Sechzig darf sich dann im Grünwalder Stadion revanchieren.
Am 27. November 1999 erzielte Riedl das 1:0-Siegtor im Derby gegen den FC Bayern. Foto: GES/Augenklick
Riedl: "Die Löwen haben eine gewachsene Mannschaft"
Glauben Sie an den direkten Wiederaufstieg des FCK?
Ich hoffe es. Es ist eine Riesen-Euphorie entstanden, die es vermutlich nicht gegeben hätte, hätten wir die Liga mit Ach und Krach irgendwie gehalten. Klar hätte Lautern gerne auf den Super-Gau Dritte Liga verzichtet, aber man hat die Chance für einen Umbruch gut genutzt und kann diese Liga – die schwer zu finanzieren ist – hoffentlich schnell hinter sich lassen.
Wie schätzen Sie die Chancen der Löwen in der Dritten Liga ein?
Für mich zählt 1860 zu den Spitzenmannschaften. Biero (Trainer Daniel Bierofka; d. Red.) ist ein feiner Kerl und weiß die Löwen zu führen. Sie haben eine gewachsene Mannschaft, die in der Regionalliga große Euphorie entfacht hat und jetzt sehr gut verstärkt wurde. Sechzig könnte zum Überraschungsteam werden.
Bierofka und Co. geben sich dagegen betont demütig.
Das ist auch richtig so, man darf nicht gleich zu viel fordern. Aber Sechzig hat es geschafft, dass der Charakter im Team passt. Und trotz gewisser Unstimmigkeiten mit Investor Ismaik geht's auf dem Platz nur um Fußball. Ich drücke Biero die Daumen und wünsche viel Spaß in meinem zweiten Wohnzimmer, aber wie gesagt – auf dem Betze dürfen sie gerne 1:0 verlieren und danach die Liga aufmischen.