Darum halten die 1860-Bosse weiter zum Trainer

Hier erklären die 1860-Bosse, warum sie trotz des Niedergangs zum Trainer halten. Schneider: „Man darf nie vergessen, dass wir eine Übergangssaison spielen"
von  Marco Plein
Löwen-Präsident Dieter Schneider
Löwen-Präsident Dieter Schneider © Sampics

München - Dieter Schneider war viel unterwegs in der Arena. Mal stand er bei den Fans in der Nordkurve, mal saß er auf der Haupttribüne und mal auf der Treppe im Ehrengastbereich. Doch von wo er sich auch die Löwen-Pleite gegen Bochum ansah: „Es wurde nicht besser. Das war alles ziemlich enttäuschend.“

Unmittelbar nach Abpfiff wählte Schneider sogar noch einen vierten Ort: Der Präsident eilte gleich zu Trainer Reiner Maurer und Sportchef Florian Hinterberger und redete auf die beiden ein. Was er genau sagte, wollte Schneider zwar nicht verraten, dass sich Maurer jedoch auch weiterhin keine Gedanken um seinen Arbeitsplatz machen muss, erklärte der Präsident aber recht deutlich: „Wir sind ein Team. Diesmal haben die Spieler ihren Schweinehund nicht überwunden. Wenn wir jetzt deswegen über den Trainer diskutieren würden, wäre das der völlig falsche Weg. Wir suchen doch kein Bauernopfer.“

Zwar nahm auch Geschäftsführer Robert Schäfer Maurer in Schutz und kritisierte allein die Spieler („Wir konnten uns nicht wehren und waren k.o., so wie ein verprügelter Boxer“), dennoch stellt sich die Frage, wie lange hält 1860 trotz des Abwärtstrends (fünf Niederlagen in den letzten sieben Pflichtspielen), noch an Maurer fest? Schäfer: „Wir können nicht so tun, als habe es die letzten Wochen nicht gegeben. Aber das ändert nichts daran, dass wir von unserem Trainer überzeugt sind.“ Schneider ergänzte: „Man darf nie vergessen, dass wir eine Übergangssaison spielen. Das entschuldigt zwar nicht alles, aber damit müssen wir leben. Hätten wir im Sommer drei, vier Spieler geholt und gesagt, heuer pack ma’s, wäre die Situation eine andere. Aber wir können nicht so reagieren, als hätten wir den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Mit einer Trainerdebatte vorzupreschen, wäre also Unsinn.“

Maurers Glück ist also die geringe Erwartungshaltung der Vereinsführung – fragt sich nur, wie lange das noch so bleibt. Schäfer: „Die Fans pfeifen zurecht. So kann es nicht weitergehen.“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.