Daniel Bierofka vor Comeback: „Das ist doch der Wahnsinn“
Löwen-Kapitän Daniel Bierofka steht in Verl vor seinem ersten Pflichtspiel für 1860 – nach 539 Tagen Verletzungspause.
MÜNCHEN Natürlich ist es Daniel Bierofka nicht egal, ob er am Samstag spielt oder nicht. Natürlich will er als Kapitän seine Löwen aufs Feld führen, wenn sie im DFB-Pokal beim Viertligisten SC Verl (15.30 Uhr, sky live) ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison bestreiten. Doch für Bierofka ist das nicht entscheidend. Ihm bedeutet es viel mehr, überhaupt dabei zu sein. „Es ist fast eine Sensation, dass ich nach 18 Monaten Pause und nur sechs Wochen Training überhaupt ein Kandidat für die erste Elf bin. Allein das ist doch der Wahnsinn“, sagt er.
Im Abschlusstraining am Freitag durfte sich Bierofka zunächst das Leibchen der ersten Elf überstreifen, später musste er es an Savio Nsereko abtreten. „Es hat nichts zu bedeuten, dass ich das Hemd getragen habe“, sagte Bierofka. Sollte der 31-Jährige jedoch spielen, wäre es sein erster Pflichtspieleinsatz nach 539 Tagen Pause. „Ich kann gar nicht ausdrücken, wie glücklich ich bin, dass diese Zeit rum ist. Ich will einfach nur, dass alles so bleibt, wie es ist. Ich bin erstaunt, dass ich die gesamte Vorbereitung ohne Probleme mitgemacht habe.“
Zumal sich der Rückkehrer nicht auf irgendeiner Position durchsetzen will, sondern auf der linken Außenbahn. Dort, wo sich bei den Löwen große Konkurrenz tummelt. So gehören Daniel Halfar (wird Vater) und Emanuel Biancucchi gar nicht erst zum 18er-Kader für das Spiel in Verl.
"Ich sehe Bieros Entwicklung sehr positiv. Trotzdem müssen wir noch vorsichtig mit ihm sein“, sagt 1860-Trainer Reiner Maurer. Dennoch macht er dem Rückkehrer Hoffnung: „Ich sehe von den Offensivspielern lieber starke 60 als mittelmäßige 90 Minuten. Trotzdem drängt sich Biero auf. Und das, obwohl er nach der Pause erst langsam anfangen musste.“
Tatsächlich ist er die Belastungen gar nicht mehr gewohnt. „Ich falle im Moment jeden Abend todmüde ins Bett, weil das Training nach der langen Zeit so anstrengend ist“, sagte er. Was aber auch einen Vorteil für ihn habe. Wenn seine 13 Tage alte Tochter Zoe Nicole nachts mal schreit, darf er liegen bleiben: „Da habe ich im Moment eine gute Ausrede.“
Marco Plein
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