"Da können wir auf jeden Fall mehr Power produzieren": Wo 1860-Trainer Glöckner noch Luft nach oben sieht

Trainer Glöckner imponiert der Teamgeist in seinem großen Löwen-Kader, sieht aber auf den Flügeln noch Luft nach oben. "Schauen, dass wir das kompensieren können" – mit noch einem Neuen?
Bernhard Lackner,
Kilian Kreitmair
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Trainer des TSV 1860: Patrick Glöckner.
Trainer des TSV 1860: Patrick Glöckner. © IMAGO/Ulrich Wagner
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Es läuft momentan einfach bei den Löwen! Mit sieben Punkten und Tabellenplatz drei nach den ersten drei Spielen gelang es dem TSV 1860, die Euphorie aus dem Transfer-Sommer auch in den Liga-Start mitzunehmen. Was noch optimistischer stimmt: Es scheint auch innerhalb der Mannschaft richtig gut zu passen. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so.

Jüngstes Beispiel für den positiven Teamgeist innerhalb der Gruppe war der 2:0-Sieg bei Alemannia Aachen am vergangenen Samstag. Eine über weite Strecken zähe Partie, die die Sechzger dank der späten Joker-Tore von Patrick Hobsch und David Philipp noch auf ihre Seite ziehen konnten. Nach beiden Treffern herrschte auf der Bank die pure Ekstase, Ausgewechselte und Reservisten stürmten wie von Sinnen auf den Platz.

"Das ist genau, was wir leben": Glöckner beschwört den Teamgeist

"Selbst die Spieler, die gar nicht zum Einsatz gekommen sind, sind beim ersten und zweiten Tor auf den Platz gestürmt und haben sich komplett mitgefreut", erinnert sich auch Trainer Patrick Glöckner und unterstreicht den guten Teamgeist: "Das ist genau, was wir leben. Der Erfolg sind nicht nur die ersten Elf oder der, der das Tor macht. Es ist immer die gesamte Mannschaft."

Die Einwechselspieler Hobsch und Philipp entschieden die Partie gegen Aachen.
Die Einwechselspieler Hobsch und Philipp entschieden die Partie gegen Aachen. © sampics

Das ganze Team vor Ort bestimme den Ausgang des Spiels, mahnte der Löwen-Dompteur.

Dass auch die Einwechselspieler voll mitziehen, ist nicht selbstverständlich. Schließlich kommt es in einem Top-Kader, wie ihn Sechzigs Geschäftsführer Christian Werner zusammengestellt hat, immer wieder zu Härtefällen.

Konkurrenzkampf im Kader des TSV 1860 ist enorm hoch

Selbst Topspieler wie Patrick Hobsch, Max Christiansen oder Raphael Schifferl müssen sich mit einem Platz auf der Bank zufriedengeben. Der Konkurrenzkampf ist hoch, ebenso das Potenzial für Unzufriedenheit im Kader.

Mit Soichiro Kozuki hat am Dienstag der erste Löwe für sich die Konsequenzen aus einem für ihn persönlich wenig zufriedenstellenden Saisonstart gezogen und den Klub zum Ligakonkurrenten Viktoria Köln verlassen.

Verlassen Reinthaler und Steinkötter noch den Verein?

Es könnte nicht der einzige Abgang vor Ende des Transferfensters am 1. September sein, wie Glöckner durchblicken lässt. "Wenn ein Spieler das Verlangen hat, etwas anderes auszuprobieren, dann sprechen wir darüber", so der Löwen-Coach: "Wenn es keinen Sinn macht, einen Spieler abzugeben, dann bleibt er hier. Wenn es Sinn macht, dann legen wir ihm keine Steine in den Weg."

Vor allem Max Reinthaler und Justin Steinkötter gelten als Wechsel-Kandidaten.

TSV 1860 sucht noch nach einem Schröter-Ersatz

Doch auch auf der Zugangsseite könnte sich noch etwas tun. Nach dem Ausfall von Morris Schröter (Sehnenriss im Hüftbeuger) sind die Löwen noch auf der Suche nach einem Ersatz.

"Wir wissen ja, dass mit Morris ein Spieler ausgefallen ist und schauen, dass wir das kompensieren können. Es wird schwer, in eine Saison zu gehen, wenn man auf irgendeiner Position nicht nachlegen kann. Deswegen sind wir gerade am Gucken, was noch auf dem Markt ist", sagt Glöckner.

Fällt verletzt aus: Morris Schröter.
Fällt verletzt aus: Morris Schröter. © IMAGO

Glöckner mit 1860-Leistung noch nicht vollends zufrieden

Vollends zufrieden ist der 48-Jährige mit den Auftritten seiner Mannschaft übrigens noch nicht. Vor allem in Aachen fehlte dem Löwen-Coach phasenweise das Tempo über die Flügel. In seinem System mit Dreier-, beziehungsweise Fünferkette sind dafür die Schienenspieler auf außen – gegen Aachen wurden die Positionen von Tim Danhof und Manuel Pfeifer bekleidet – verantwortlich.

"Da können wir auf jeden Fall mehr Power produzieren", sagt der gebürtige Bonner: "Mehr Tempo auf manchen Positionen und der eine oder andere Tiefenlauf mehr wären vielleicht hilfreich gewesen. Deswegen geht die Analyse auch dahin, dass wir uns in diesen Bereichen steigern."

Sein Anforderungsprofil an die Schienenspieler ist klar: "Natürlich erwarten wir von einem Außenspieler – egal ob von Tim, Kilian (Jakob) oder Manuel –, dass im Laufe der Runde Scorer kommen. Das ist ganz entscheidend. Wir brauchen Leute, die einen offensiven Drang und defensive Seriosität und Souveränität haben."
Wäre ja auch noch schöner, wenn zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison schon alles perfekt laufen würde.

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