Briten jagen 1860-Jungstar Mlapa

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MÜNCHEN - Der FC Everton, der Klub, in dem Wayne Rooney groß wurde, ist an 1860-Talent Peniel Mlapa interessiert und angeblich bereit, über drei Millionen Euro für den Stürmer auszugeben. Das trifft sich: Der 19-Jährige träumt von England, Sechzig braucht Geld.
Ein paar Wochen noch muss Peniel Mlapa jeden Tag von Unterföhring an die Grünwalder Straße fahren und dort richtig ackern. Der 19-Jährige absolviert derzeit im Jugendinternat der Löwen noch seinen Zivildienst.
Gut möglich, dass es seine letzten Wochen sein werden bei seiner „zweiten Familie“, wie Mlapa (seit elf Jahren bei 1860) die Löwen oft nennt.
Die Sechzger brauchen mal wieder Geld, müssen während der Transferphase dringend Spieler verkaufen. Mlapa, der am Sonntag gegen Berlin seinen sechsten Saisontreffer erzielt hat, steht dabei auf der Verkaufsliste ganz oben. Schon vor Wochen bestätigte Sportdirektor Miki Stevic, dass Italiens Serie-A-Klub SSC Neapel an Mlapa interessiert sei. Mlapa reagierte damals reserviert. „Ich will mich bei 1860 durchsetzen“, sagte er. Außerdem reize ihn die Serie A nicht. „Ich habe immer davon geträumt, in der Premier League zu spielen“, sagte er stattdessen. Aber das hätte noch Zeit.
Manchmal gehen Träume freilich schneller in Erfüllung als man denkt. Wie die englische Zeitung „Daily Mail“ in ihrer Montagsausgabe berichtet, soll der FC Everton ein Angebot für Mlapa vorbereiten. Der Klub wäre demnach bereit, drei Millionen Pfund (3,4 Millionen Euro) für Mlapa zu bezahlen. 1860 wäre somit mit einem Schlag saniert – für ein Jahr lang.
Die Ablösesumme erscheint zwar unverhältnismäßig hoch, andererseits wurde Mlapa in England schon mit ManCity-Star Emanuel Adebayor verglichen und auch schon mit Manchester United und Arsenal in Verbindung gebracht. Kein Klub hat den 1,93 Meter großen, schnellen und technisch starken Mlapa so oft beobachten lassen wie Everton. Insgesamt sechs Mal sollen Scouts nach AZ–Informationen bei 1860 gewesen sein, zuletzt beim 0:1 in Augsburg und beim 2:0 gegen Berlin.
In Augsburg soll sich auch Evertons Coach David Moyes mit 1860-Verantwortlichen unterhalten haben. Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers wollte dies auf AZ-Anfrage aber nicht bestätigen. Mlapas Berater Robert Schneider dagegen mochte nicht ausschließen, dass die Vereine sich über das Talent unterhalten würden. „Jeder Spieler würde sich Gedanken machen, wenn sich ein Klub aus der Premier League für ihn interessiert“, sagte Schneider noch.
F. Cataldo, M. Plein