Bierofka nur Zuschauer in der Heimat
Die Löwen gastieren in Feldmoching – wo der 1860-Kapitän Bierofka später mal Alte Herren spielen will. Schon schade, dass ich auf meinem Heimatplatz nicht spielen kann“, sagt der Löwen-Kapitän jetzt. „Feldmoching wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.“
MÜNCHEN Daniel Bierofka hatte sich lange auf den Tag gefreut, an dem er an die Lerchenauer Straße 270 zurückkehren und mit 1860 beim Bezirksoberligisten SpVgg Feldmoching spielen wollte. „Schon schade, dass ich auf meinem Heimatplatz nicht spielen kann“, sagt der Löwen-Kapitän jetzt. „Feldmoching wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.“
Bierofka, 1994 von Feldmoching zum FC Bayern gewechselt, bleibt am Samstag ab 15 Uhr nur die Zuschauer-Rolle. Seine Bandscheiben-Beschwerden machen einen Einsatz unmöglich. „Das Risiko wäre zu groß“, sagt Bierofka, der sich derzeit täglich in der Orthopädischen Klinik in Giesing Spritzen geben lässt. Ständige Schmerzen hatten ihn stark eingeschränkt, deswegen setzte er beim 3:0 in Frankfurt schon aus. Am Dienstag nun will Bierofka sein Trainings-Comeback an der Grünwalder Straße wagen.
Nach Feldmoching kehrt er als Zuschauer zurück. Den Kontakt zum Vorletzten der Bezirksoberliga (1100 Mitglieder, 17 Mannschaften) hat Bierofka nie abreißen lassen. „Alle Bierofkas sind bei uns Vereins-Mitglieder“, berichtet Feldmochings Vorstand Harald Linseisen stolz: „Der Opa, der Willi und der Daniel. Es ist wirklich jammerschade, dass Daniel nicht spielt. Er sollte doch die Hauptattraktion sein. Für uns sind die Bierofkas richtige Aushängeschilder. Das sind für unsere Jugend Idole. Der Papa war Profi, und der Daniel jetzt. Das zeigt, dass man auch in kleinen Vereinen gute Arbeit leistet.“
1860 hat auf eine Testspielgage verzichtet. „Wir dürfen alle Einnahmen behalten“, sagt Linseisen, seit 21 Jahren Vorstand, „das ist nicht selbstverständlich. Wir wären froh, wenn uns 3000 Euro am Ende bleiben.“ Das Geld hat er in Gedanken schon investiert: In die Reparaturarbeiten für den Hauptplatz. „Der ist in einem katastrophalen Zustand.“
Linseisen möchte Bierofka nach dessen aktiver Karriere gerne bei der Spielvereinigung einbinden. „Der Daniel“, sagt er, „hat mir versprochen, dass er mal bei uns Alte Herren spielen will. Ich würde ihn aber auch als Trainer sofort nehmen.“
Oliver Griss