AZ-Serie: Das neue Löwen-Dreieck

Teil 3 der AZ-Serie: Diesmal geht es ums Mittelfeld. Julian Weigl soll zum Gesicht des gesamten Klubs aufgebaut werden – wie Julian Draxler auf Schalke.
Filippo Cataldo |
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Jungstar Julian Weigl soll zum Gesicht des neuen TSV 1860 werden.
dpa Jungstar Julian Weigl soll zum Gesicht des neuen TSV 1860 werden.

Teil 3 der AZ-Serie: Diesmal geht es ums Mittelfeld. Julian Weigl soll zum Gesicht des gesamten Klubs aufgebaut werden – wie Julian Draxler auf Schalke. Wer Leistungsträger an seiner Seite werden soll.

München -  Kurz vor Saisonende hing in der Löwenkabine eine Seite aus der „Bravo Girl“. Darauf: Julian Weigl, der Jüngste aus dem Löwen-Rudel, der Gewinner der Saison. 14 Spiele hat der 19-Jährige in der Rückrunde bestritten. Die Löwen wollen Weigl nicht nur zum Leader im Mittelfeld aufbauen, er soll zum Gesicht des gesamten Klubs werden, zum Herzlöwen, zum Nachfolger von Bierofka und Lauth. Wie Julian Draxler auf Schalke.

Ein Platz für ihn im neuen Dreier-Mittelfeld ist fest eingeplant. Ob als moderner Libero, der zwischen der Sechs und der Innenverteidigung pendelt und dank seiner Zweikampfstärke die Defensive sichert. Oder offensiver auf den Halbpositionen, als verkappter Spielmacher. Gut, dass Weigl sowohl Ex-Löwe Sven Bender, als auch Bayern-Star Bastian Schweinsteiger als Vorbilder nennt.

Im offensiv ausgerichteten 4-3-3, das ab dem Sommer für alle Mannschaften des TSV 1860 als Löwen-System etabliert werden soll, kommt den Mittelfeldspielern die entscheidende Bedeutung zu. Stürmer entscheiden durch ihre Tore Spiele, doch die Schlachten werden im Mittelfeld entschieden – so das Credo von Gerhard Poschner. Der Sport-Geschäftsführer ist mit den aktuellen Mittelfeldspielern zufrieden. Einen gleichzeitig spiel- wie zweikampfstarken Spieler wollen die Löwen aber auf jeden Fall noch holen – möglichst einen, der auf allen drei Positionen im Mittelfeld spielen kann.

Wie die Löwen im Mittelfeld künftig agieren wollen:

Der Quarterback oder eben Libero: Der defensivere der drei Mittelfeldspieler wird das Herz des Löwen-Spiels sein. Er soll dem Team Struktur geben, bei eigenem Ballbesitz sowohl die zwei Innenverteidiger unterstützen, als auch die derzeit viel zu oft viel zu große Lücke zwischen Abwehr und Mittelfeld füllen. Wenn 1860 verteidigt, soll er das Zentrum dicht machen. Für die Rolle infrage kämen aus dem aktuellen Kader, je nach Gegner, die nominellen Verteidiger Kai Bülow oder auch Grzegorz Wojtkowiak – allerdings nur gegen sehr offensivstarke Gegner. Wie geschaffen für die Position scheint der zweikampfstarke, zuverlässige und laufstarke Dominik Stahl, dem allerdings auf der Position seine Schussstärke genommen werden könnte. Oder eben, sollte vom Trainer die offensive Variante gewollt sein, Weigl. Mit Abstrichen könnte auch Yannick Stark die Rolle einnehmen. Der hat zwar ein eher durchschnittliches Debüt-Jahr bei den Löwen hinter sich, allerdings sind von seinen Qualitäten und Fähigkeiten alle bei 1860 überzeugt.

Auch Poschner scheint überzeugt, dass Stark im richtigen System und mit den richtigen Mitspielern aufblühen wird. Eine Anfrage von Köln für Stark blockten die Löwen darum ab.

Die Achter: Vor dem Quarterback sollen, wie beim FC Bayern oder auch Real Madrid, zwei spiel- und passstarke Spieler agieren und die drei Stürmer sowie die bei Ballbesitz in die Offensive rückenden Außenverteidiger in Szene setzen. Infrage kommen für diese Position derzeit Weigl, Stark, Stahl – und Daniel Adlung und Moritz Stoppelkamp. Das Gute: Die Fünf haben völlig unterschiedliche Spezialfähigkeiten, die Löwen könnten, je nach Gegner, äußerst variabel agieren. Hier die zweikampfstarken Weigl, Stahl und Stark, dort der – mitunter zu egoistische – Dribbler Stoppelkamp. Und Adlung war in der abgelaufenen Saison am stärksten, wenn er die Räume zulief und den Kreativspielern und Stürmern so den Rücken freihielt. In einem sehr offensiv ausgerichteten 4-3-3 könnte Adlung das beruhigende Element bilden – als Hilfe für seinen Kumpel Stoppelkamp, der die Rolle dann ähnlich freigeistig und torgefährlich interpretieren dürfte wie Reals Angel di Maria. Allerdings müsste der Dribbler dafür sein größtes Manko abstellen: die taktische Sorglosigkeit. Ansonsten könnte Stoppelkamp, mit sechs Toren und 13 Vorlagen der Top-Scorer der abgelaufenen Saison und bester Vorlagengeber der Liga, auch in den Sturm rücken.
 

Hier geht es zum ersten Teil der Serie: Der neue TSV 1860

Hier lesen Sie den zweiten Teil der Serie: Die Abwehr des TSV 1860: Nicht ganz dicht

 

 

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