AZ-Check: Wer wird neuer Löwen-Liebling?
Aufstiegsfaktor, Coolness, Stimmungsmacher: Die AZ checkt die Winter-Neuzugänge beim TSV 1860
München - Die Neuen schoben Sonderschichten. Am trainingsfreien Freitag übten die Winter-Zugänge Rob Friend, Malik Fathi und Ola Kamara zusammen mit Gzegorz Wojtkowiak, Moritz Stoppelkamp, Christopher Schindler, Korbinian Vollmann und Michael Netolitzky, während die restliche Mannschaft frei hatte. Bis zum Spiel am Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern sollen die Neuen eine Alternative für die Startelf sein.
Vor dem Wiederbeginn macht die AZ den Check in fünf Kategorien: Wer hat das Zeug zum Publikumsliebling, wer zum Frauenschwarm? Wie cool sind die Neuen? Taugt einer der drei gar zur echten Stimmungskanone? Und: Haben sie das Zeug dazu, die Löwen schon in dieser Saison von der zweiten in die erste Bundesliga zu führen?
Rob Friend (32): Publikumsliebling: Stürmer haben es generell leichter. Ein paar Tore und schon steht das Publikum hinter dem Angreifer. Rob Friend hat die ersten Treffer aber schon vor dem ersten Einsatz gelandet. Nach dem Test gegen Unterhaching (2:3) versprach er den Aufstieg: „Das klappt. In dieser oder in der nächsten Saison“. Die Zuhörer johlten und applaudierten.
Sexappeal: Der 1,95-Meter Hüne hat das Zeug zum Frauenschwarm. Durchtrainierter Körper, ein verschmitztes Lächeln – die weiblichen Fans haben sich in den ersten Tagen reihenweise mit dem Kanadier fotografieren lassen. Sein Akzent (klingt amerikanisch) wirkt sofort sympathisch.
Coolness: Bei seiner Vorstellung schlenderte Friend locker in Turnschuhen und Kapuzenpulli über das Trainingsgelände. Den Fans zwinkert er häufig locker zu. Mit Trainer Alexander Schmidt flachst er immer wieder. An Coolness fehlt es dem Wunschstürmer von Schmidt also nicht.
Stimmungskanone: Mit seiner lockeren Art überzeugt Friend nicht nur die Fans. Die Mitspieler finden in ihm sofort einen Gesprächspartner. Weil er das Team erst wenige Tage kennt, müssen sich alle aber erst noch aneinander gewöhnen. Bei seinen anderen Stationen hat dies aber nie lange gedauert.
Der Aufstiegsfaktor: Rob Friend ist der Experte in Sachen Aufstieg schlechthin. Stieg bereits dreimal von der zweiten in die erste Bundesliga auf. Soll zum kongenialen Partner von Benny Lauth werden. Sein Vorteil ist vor allem die Größe. Nur gesund muss er noch werden – er hustet bei den ersten Trainingseinheiten nach seiner Erkältung immer noch stark.
Malik Fathi (29): Publikumsliebling: War schon in seiner Mainzer-Zeit bei den Fans beliebt. Knüpft er jetzt auch noch an seine damalige Form an, kann der ehemalige Nationalspieler schnell zum Liebling der Löwen-Fans werden. Zumal gute Linksverteidiger gemeinhin selten sind und seine Flanken spielentscheidend sein können.
Sexappeal: Fathi ist der sympathische Typ von nebenan, hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Trägt gerne Schal und Sonnenbrille und macht auch im Anzug eine gute Figur. Ist allerdings seit Sommer 2011 mit seiner langjährigen Freundin Annie verheiratet. Mehr als ein Lächeln ist für Frauen also nicht drin.
Coolness: Malik ist das arabische Wort für König. Die Sonnenbrille gehört seinem ständigen Begleiter. Auch die für Fußballer fast schon üblichen großen Kopfhörer trägt Fathi gerne. Auf seiner Homepage zeigt sich Malik Fathi in verschiedenen Posen. Fast immer lächelt er dabei cool in die Kamera.
Stimmungskanone: Fathi fiel schon beim ersten Training mit guter Laune auf – und könnte demnächst ganz neue Trainingsmethoden mit einbringen. Als Jugendlicher spielte der Deutsch-Türke erfolgreich Rugby. Zweikämpfe sollten in Zukunft also nicht das Problem sein.
Der Aufstiegsfaktor: Malik Fathi bringt Erfahrungen mit, wie kaum ein anderer. Zwei Länderspiele für Deutschland, zwei Spielzeiten bei Spartak Moskau und 173 Bundesliga-Spiele für Hertha BSC und Mainz 05. Trainer Schmidt ist begeistert: „Vor allem sein linker Fuß ist exzellent. Er schlägt sehr scharfe Flanken, das sieht man sofort.“
Ola Kamara (23): Publikumsliebling: Der Norweger feierte eine Einstand nach Maß: Drei Testspiele, drei Tore. Wurde vor allem als Alternative zu Benny Lauth und Rob Friend geholt, könnte aber schneller als gedacht ein ernstzunehmender Konkurrent werden. Mischte sich nach seiner Auswechslung beim Test gegen Haching unter die Zuschauer, zeigt also gleich Fannähe.
Sexappeal: Schon sein voller Name, Ola Williams Kamara, verspricht Flair und Sexappeal. Tauchte beim Kick gegen Haching mit seiner hübschen Freundin Sandra auf und ließ sich mit ihr bereitwillig fotografieren. Die beiden haben das Zeug zum echten Glamourpaar der Löwen.
Coolness: Die Baseball-Kappe fällt sofort auf. Dazu passend die modische Daunenjacke. Sein Outfit passt perfekt in die Hip-Hop-Szene. Kamara ist cool durch und durch. Auch beim ersten Fotoshooting mit den Löwen präsentiert sich der 23-Jährige entspannt, lehnt lässig in einer Sportjacke an der Wand.
Stimmungskanone: Hat gegenüber den beiden anderen Neuen einen entscheidenden Nachteil: Kamara spricht noch nicht wirklich Deutsch. Der Norweger ist ein Heißsporn, geht dem Konflikt mit dem Gegenspieler nicht aus dem Weg. Ein echter Sauhund, wie ihn Schmidt gefordert hatte.
Der Aufstiegsfaktor: Zu einem Titel oder einem Aufstieg hat Kamara selbst noch nicht wirklich beigetragen. Auch bleibt fraglich, welche Qualität die erste norwegische Liga im Vergleich mit der zweiten Bundesliga hat. Andererseits haben Spieler wie Didier Ya Konan oder Mo Abdellaoue den Sprung zu Hannover 96 geschafft und sind dort zu Torjägern gereift.