AZ-Analyse: Zu wenig für den ersten Löwen-Dreier

Der TSV 1860 hat es auch im ersten Wiesn-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht geschafft, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren. Die Elf von Trainer Fröhling agierte über weite Strecken zu ideenlos. Die AZ-Spielanlyse.
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Es reichte schon wieder nicht für den ersten Saison-Dreier: Daylon Claasen und der TSV 1860 gegen Kaiserslautern.
Rauchensteiner/Augenklick Es reichte schon wieder nicht für den ersten Saison-Dreier: Daylon Claasen und der TSV 1860 gegen Kaiserslautern.

München - Sieben Spiele, drei Punkte: Der TSV 1860 steckt weiter im Tabellenkeller fest. Nach dem 0:3-Debakel steigerten sich die Löwen zwar beim Wiesn-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, mussten aber nach der Führung den Ausgleich hinnehmen und trennten sich in einem schwachen Zweitligaspiel folgerichtig 1:1 von den Roten Teufeln.

Nix mit Wiesn-Hit: 1860-Remis gegen Lautern

Das Spiel: Insgesamt agierten beide Mannschaften zu fehlerbehaftet. Während die Löwen bisher oft in der Anfangsphase stark aufspielten, wollte die Fröhling-Elf diesmal spürbar einen frühen Rückstand verhindern. Somit gehörten Lautern die größeren Spielanteile, bevor Sechzig etwas besser ins Spiel fand. Im Zweiten Durchgang muss sich Sechzig aber den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr zwingend genug aufgetreten zu sein, was mit dem Ausgleich bestraft wurde. Und auch hinterher: kaum Spielkultur, daher auch kaum Chancen, um das Ding womöglich nochmal umzubiegen.

Die Tore:Milos Degenek war es, der die Torflaute nach drei Partien ohne eigenen Treffer beendete: Nach einem Angriff über die linke Seite konnte Lautern die Hereingabe von Wittek zwar klären, der Ball landete aber genau bei Degenek, der nicht lang fackelte und aus der zweiten Reihe wuchtig ins kurze Eck traf (15.). Anschließend rannte er zu Trainer Fröhling - denn der kürzlich noch vertragslose Spieler wusste, bei wem er sich bedanken musste. Der Lauterer Anschluss im zweiten Durchgang wurde ebenfalls (und diesmal unfreiwillig) von Wittek eingeleitet: Der Linksverteidiger mit dem Fehlpass, Ruben Jenssen nahm aus gut 20 Metern Maß und traf in die rechte untere Ecke zum 1:1 (59.).

Ticker zum Nachlesen: Der Löwe spielen 1:1 gegen Kaiserslautern

Die Szenen des Spiels: Ausgerechnet der für Spielmacher Michael Liendl ins Team rotierte Korbinian Vollmann setzte kurz nach der Pause zu einem starken Solo an, ließ seinen Gegenspieler stehen und zog aus rund 18 Metern flach ab. Weil der Ball nicht im Tor, sondern nur am Pfosten landete, verpassten die Löwen den beruhigenden 2:0 Vorsprung - und damit womöglich auch den ersten Sieg.

Das war gut: Unvergessliches Erlebnis gab es für Flüchtlingskinder: Sie durften mit den Mannschaften einlaufen. Schön auch das Freibier für die Löwen-Fans und auch die starke Wiesn-Choreographie der Anhänger, die nur leider etwas hakte und nicht vollends in die Höhe gezogen werden konnte. Und auf dem Platz? Einige Ansätze wie bei Degeneks Treffer, Vollmanns Pfostenschuss und einigen schnellen Angriffen über Adlung und Wolf ließen Sechzigs Stärken schon aufblitzen, aber das meist blieb verborgen. Die Abwehrleistung war zwar solide, gänzlich sattelfest agierte die TSV-Defensive jedoch nicht.

Das war schlecht: Der Spiel litt unter vielen Fehlpässen und hin und wieder auch einigen Nickligkeiten. Die Löwen verstanden es weder nach der 1:0-Führung, noch nach der Pause, die Lauterer vom eigenen Tor fernzuhalten. Die vielzitierte Redewendung, eine Mannschaft würde um einen Gegentreffer betteln, passt zur Phase vor Jenssens Treffer, als Sechzig kaum für Entlastung sorgen konnte - und letzten Endes geschah, was geschehen musste.

Das sagt Löwen-Trainer Torsten Fröhling: "Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir die drei Punkte nicht bei uns behalten haben. Wir haben endlich unser Tor geschossen, ein schönes Tor, ein Sonntagsschuss. Wir haben nicht geschafft, da nachzulegen. Wir hatten noch einige Möglichkeiten, haben aber oft die falsche Entscheidung getroffen. Es war uns klar, dass es kein Traumfußball wird. Dass Lautern mit ihrer Qualität die Punkte wollten, ist klar. Schade, dass Vollmann gegen den Pfosten schießt, das wäre für uns die Erlösung gewesen. Dass Kaiserslautern Fußball spielen kann, habe ich schon vor der Saison gesagt. Wir waren eine Zeit lang zu passiv, da darf man sich nicht zu schade sein, den Ball rauszukloppen. Wir haben verdient das 1:1 gekriegt. Die Punkteteilung ist gerecht, aber zufrieden sind wir natürlich nicht damit."

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Das sagt Kaiserslautern-Trainer Kosta Runjaic: "Nach zwei Niederlagen war sicherlich klar, dass das Spiel nicht einfach sein wird. Es war dann auch so, wie in den letzten Spielen: Wir sind durch eine Unachtsamkeit in Rückstand geraten. Die Mannschaft musste sich kurz schütteln hat versucht, weiter Fußball zu spielen. Wir wollten das Spiel unbedingt drehen, haben es an den Emotionen gesehen, wieviel Erleichterung der Schuss durch Jenssen mit sich gebracht hat. Wir hatten sicherlich noch die ein oder andere Chance, um in Führung zu gehen."

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