Kommentar

Ausbau vom Grünwalder Stadion: Noch lange kein Bagger

Der Lokalchef, Felix Müller, über den Ausbau des Grünwalder Stadions in Giesing.
von  Felix Müller

München - Was haben sie gegen die Ausbaupläne geätzt. Die Anwohner würden die Stadt eh in Grund und Boden klagen - behaupteten jene stets, die nie verstanden haben, dass die Heimkehr der Löwen nach Giesing für den Verein auch kulturell überlebenswichtig war.

Und nun das: keine Einwendung gegen den Vorbescheid, keine einzige Einwendung. Man muss gar nicht an die alte Erzählung glauben, dass ganz Giesing tiefblau sei. Vermutlich ist der Fußball manchen alten und vielen jungen neuzugezogenen Giesingern auch schlichtweg wurscht. 

Sicher ist aber: Einen Volksaufstand gegen den Fußball gab und gibt es hier nicht. Sehr viele Anwohner - und die Bezirksausschüsse! - sind nicht gegen den samstäglichen Auflauf im Viertel. Sondern haben nur Fragen rund um den Ausbau. Und erkennen etwa die Antwort der Stadt an, dass durch neue Dächer viel weniger Lärm ins Viertel dringen wird.

Sechzig gehört nach Giesing. Es spricht für die Löwen und ihre Fan-Gruppen, dass sie gegenüber Stadt und Anwohnern inzwischen sehr oft den Ton treffen. Es spricht für die Stadt, dass sie anerkennt, dass es neben den Bayern-Profis (und übrigens auch neben den Löwen) Bedarf für ein zeitgemäßes, kleines Stadion gibt.

Die Bagger freilich rollen in Giesing trotz alledem noch lange nicht. Der Stadt fehlt in der Krise Geld. Jetzt muss es um einen bezahlbaren, politisch in diesen Zeiten vermittelbaren Stufenplan für den Ausbau gehen. An dessen Ende steht, dass Sechzig dauerhaft in Giesing kickt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.