Auftaktpleite zeigt TSV-1860-Schwächen: Auf welche Geheimwaffe Sport-Boss Werner jetzt hofft
München - Die Löwen und die Tore - von Liebe auf den ersten Blick kann man da nicht sprechen. Sechzigs Offensivschwäche war schon in der Vorsaison ein Thema, und hat sich auch mit neuem Personal wie ein blauer Faden durch die Endphase der Vorbereitung gezogen. Beim verpatzten Eröffnungsspiel der Drittliga-Saison (0:1) gab es die frustrierende Fortsetzung.
Liebe? Der TSV 1860 führt eine wahre Tor-Fernbeziehung. Es wird Zeit, dass man sich mal wieder trifft, bevor kein Hauch von Zuneigung mehr übrig ist.
1860-Sportboss Werner hofft auf den Durchbruch seiner Geheimwaffe
Wird schon noch, sagen die Löwen und mahnen zur Geduld. Sport-Boss Christian Werner glaubt an den Durchbruch einer Geheimwaffe, die bisher kaum zur Geltung gekommen ist. Klingt nach Liebe auf den zweiten Blick.
"Da sind wir wieder bei dem Phänomen, frühzeitig Emotionen in die ein oder andere Richtung zu schüren", so Werner zur AZ über die übliche hohe Erwartungshaltung im Umfeld des Giesinger Traditionsvereins. Wie das eben so ist bei Münchens großer Liebe.
Nach drei Toren in der Vorbereitung: Flaute bei Patrick Hobsch
Der Ex-Hachinger Torjäger Patrik Hobsch hat immerhin drei Treffer in der Vorbereitung erzielt – in den drei Duellen vor dem Auftakt (First Vienna, KSC, Lautern) war aber dann Totalflaute. Und auch gegen Saarbrücken blieb er blass und hing in der Luft. Liebesentzug.
Werner ist aber überzeugt, dass der neue Angreifer von den hohen Erwartungen nicht erdrückt werde: "Die Last des berühmten Papas wird nicht zu groß, weil er ein positiver Typ ist und sich davon gar nicht beeindrucken lässt." Vertrauen – ein Bestandteil in der Liebe.
Wolfram laut Werner in der AZ einer "der datenauffälligsten Spieler"
Maximilian Wolfram, Neulöwe vom SC Verl, war besser ins Spiel eingebunden, vergab aber einen Kopfball nach einer Ecke (6.). Hat er sich nicht getraut, die Auserwählte richtig anzusprechen?
Werner hatte Wolfram im AZ-Interview im Trainingslager zu "einem der datenauffälligsten Spieler der Dritten Liga" erklärt, er habe "enorm hohe Laufumfänge"; er "beläuft Räume hochintelligent" und habe eine "enorm hohe Quote an gewonnenen Kopfballduellen". Wolfram hat also gute Voraussetzungen für eine Tor-Liebesbeziehung.
Löwen-Sportboss Werner: Schubert "wird für 1860 noch unfassbar wichtig werden"
Und dann wäre da noch Fabian Schubert: Der Neuzugang von Erstligist FC St. Gallen ist der einzige hochaufgeschossene Angreifer (1,94). Typ Sturm-Schlaks. Gegen Saarbrücken kam er als Joker in der Nachspielzeit zur einzig halbwegs zwingenden Giesinger Chance im zweiten Durchgang.
Werner: "Er wird für 1860 noch unfassbar wichtig werden. Die letzten zwei Jahre waren schwierig. Er war lange verletzt und als Joker zu kommen, ist nicht einfach. Jetzt ist er gerade Papa geworden, ist von St. Gallen nach München umgezogen." Spürt aber viel Liebe auf anderem Gebiet. Ob's hilft?
Der Sportchef hat daran keinen Zweifel. "Wir wussten", verdeutlicht Werner, "dass er Zeit braucht und diese Zeit wollen wir ihm geben. Man sieht in jedem Spiel, dass er besser wird." Auch die Liebe braucht manchmal Weile.
- Themen:
- Dr. Christian Werner
- TSV 1860 München