Auf dem Pfad der Energie

Die Löwen beginnen ihr Trainingslager in Tirol mit Verspätung, sind aber angetan von der Kulisse und dem Hotel. Am Dienstag findet schon das erste Testspiel gegen den HSV statt.
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Das Panorama Royal Hotel in Bad Häring, in dem die Löwen während des Trainingslagers wohnen.
Thomas Gaulke Das Panorama Royal Hotel in Bad Häring, in dem die Löwen während des Trainingslagers wohnen.

Die Löwen beginnen ihr Trainingslager in Tirol mit Verspätung, sind aber angetan von der Kulisse und dem Hotel. Am Dienstag findet schon das erste Testspiel gegen den HSV statt.

BAD HÄRING Auf einmal ging nichts mehr. Die Sechzger standen auf dem Weg ins Trainingslager nach Bad Häring eine Dreiviertelstunde im Stau, bei Kiefersfelden war ein Lastwagen auf die Mittelplanke der A93 gefallen. Vollsperrung in Richtung Norden, 15 Kilometer Stau nach Österreich. „Wir hatten etwas Anlaufschwierigkeiten", sagte Trainer Reiner Maurer später.

Zwar fiel die erste Trainingseinheit in Wörgl entsprechend verkürzt aus, „das war aber kein Problem nach dem anstrengenden Spiel am Samstag", fand Maurer. Als die Löwen-Profis das Panorama- Royal-Hotel am Hang über Bad Häring kennenlernten, machten einige gleich mal große Augen. „Wahnsinn, ein tolles Haus", sagte Mittelfeldmann Dominik Stahl. „Hier könnte ich länger bleiben."

Die Löwen lassen sich's gut gehen im Viersterne-Privathotel. „Wir werden dafür sorgen, dass alle Wünsche erfüllt werden", versprach Besitzer Peter Mayer bei der Ankunft des Teams.

„Ich war vergangene Woche schon mal hier und direkt begeistert", sagte Maurer. „Das einzige, was nicht optimal ist, ist die Fahrerei." Der Trainingsplatz liegt nicht direkt am Hotelgelände, deswegen muss Mayer hin und wieder Absagen von Spitzenmannschaften hinnehmen: „Die Topvereine wollen immer in Fußnähe trainieren.“ Zuletzt scheiterten daran Besuche von Panathinaikos Athen und von Russlands Meister Rubin Kasan.

Rund 15 Minuten müssen die Löwen für jede Trainingseinheit erst hinunter ins Tal und dann zum Gelände des SV Wörgl fahren – dort angekommen, im 3500 Zuschauer fassenden Stadion, wird fortan täglich zwei Mal trainiert. Und irgendwie passen die Löwen ja auch ganz gut hierher, denn wie beim TSV 1860 standen auch beim SV Wörgl jahrelang Geldsorgen im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens.

Zwar spielten die Tiroler vor zehn Jahren mal in der Zweiten Liga, doch später folgte erst der Lizenzentzug, Anfang 2009 wurde dann sogar ein Konkursverfahren angemeldet. Heute ist der Klub im Niemandsland verschwunden.

„Ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen für 1860", sagt Hotelbesitzer Mayer – für ihn steht es aber außer Frage, dass die Löwen kommende Saison ganz vorne mit dabei sein werden. „1860 steigt auf", sagt er forsch. Und weil er in seinem Leben schon eine Menge erreicht hat – sein Prachtgebäude baute er als Quereinsteiger in die Hotellerie ganz alleine auf – weiß er, wovon er spricht. „Man darf niemals an sich zweifeln“, sagt er. „Also bin ich mir ganz sicher, dass die Mannschaft hier genug Kraft und Ruhe findet, um eine richtig erfolgreiche Saison zu spielen."

Um auf Nummer sicher zu gehen, will er den einen oder anderen Sechzger durch seinen „Pfad der Energie" schicken, einen Kreis aus Granitsteinen im Garten des Hotels, an dem Experten „die höchste Form der natürlichen Kraft ausgemacht haben", wie Mayer erzählt. Entsprechend wirbt sein Haus mit folgendem Slogan: „Quelle der Energie, Kraft und Lebensfreude."

Reiner Maurer hat nichts dagegen, sollten sich seine Spieler diesen Kräftigungsversuch mal ausprobieren: „Wenn einer von solchen Dingen überzeugt ist, dann stehe ich dem sehr positiv gegenüber. Ich bin mal gespannt.“

Wichtiger sind ihm die Trainingsarbeiten. „Mir geht's um technische und taktische Inhalte", erklärt er. „In den Testspielen will ich Fortschritte sehen." Am Dienstag geht’s gegen den HSV (20.15 Uhr in Schwaz, live bei sport1), Freitag gegen Antalyaspor (18.30 Uhr, Rosenheim, Liveticker bei abendzeitung.de).

Marco Plein

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